Berlin

Chaos im Berliner Nahverkehr: Streik bringt Pendler in Not!

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stehen erneut vor einem mehrtägigen Streik, der für den 19. und 20. März angekündigt wurde. Diese Maßnahme wurde von der Gewerkschaft Verdi aufgrund eines laufenden Tarifstreits zwischen Verdi und der BVG beschlossen und stellt bereits den vierten Streik im Berliner Nahverkehr innerhalb weniger Wochen dar.

Der Streik beginnt am Mittwoch um 3 Uhr und endet am Freitag um 3 Uhr. Während dieses Zeitraums wird es keine U-Bahn-Fahrten geben, Straßenbahnlinien werden eingestellt und auch im Busverkehr wird nur ein stark eingeschränktes Angebot bereitgestellt. Lediglich 22 Buslinien werden tagsüber von privaten Unternehmen befahren, während 12 Nachtlinien ebenfalls in Betrieb sind. Dabei sind vor allem wichtige Metro- und Expressbusse, wie die Linien M und X, betroffen, die nicht verkehren werden.

Details zum Streik und den Verhandlungen

Verdi und die BVG befinden sich seit Januar 2025 in Tarifverhandlungen. Während Verdi höhere Löhne fordert, sieht die BVG finanzielle Grenzen für die Gehaltsanpassungen. Nach zwei Warnstreiks hatte die Gewerkschaft angekündigt, bis zur sechsten Verhandlungsrunde am 21. März nicht zu streiken. Dennoch entschied Verdi, am 14. März einen neuen Streik für die folgenden Tage anzukündigen. BVG-Verhandlungsführerin Jenny Zeller-Grothe betrachtet die Verhandlungen als fortschreitend und zeigt sich optimistisch über einen möglichen Abschluss.

Die BVG hat ein Angebot zur Lohnerhöhung von 13,6 Prozent unterbreitet und plant, die Laufzeit der Tarifverträge von 48 auf 24 Monate zu verkürzen. Es werden zudem Erhöhungen bei verschiedenen Zulagen angeboten, darunter:

  • Fahrdienst-/Wechselschichtzulage: 225 Euro
  • Schichtzulage: 130 Euro
  • Weihnachtszuwendung: zusätzliche 100 Euro

Verdi hat jedoch die Forderungen der BVG als „völlig unzureichend“ eingestuft und bleibt weiterhin bei seinen Ansprüchen. Diese umfassen unter anderem eine monatliche Erhöhung von 750 Euro sowie eine höhere Fahrdienst-/Wechselschichtzulage von 300 Euro, eine Schichtzulage von 200 Euro und ein 13. Monatsgehalt als Weihnachtszuwendung.

In Reaktion auf die drohenden Streikmaßnahmen erwägt die BVG rechtliche Schritte, falls Verdi nicht von seinen Forderungen abrückt. Am Streiktag wird zudem ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Stadt erwartet, weshalb die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) empfiehlt, mehr Zeit einzuplanen und alternative Verkehrsmittel zu nutzen. Laut Berichten haben sich Buchungen bei Sharing-Anbietern um bis zu 620 Prozent erhöht.

Die S-Bahnen, Regionalzüge und Fähren sind von dem Streik nicht betroffen und werden im Normalbetrieb weiterfahren.