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Dead City oder pulsierendes Leben? Die Spree im Wandel der Zeit!

Die Spree in Berlin, einst ein Ort voller Leben, hat sich in eine „Dead City“ verwandelt. An der Freia-Eisner-Straße, wo Büros und eine Eventhalle dominieren, herrscht am Wochenende gähnende Leere. Die kalten, glatten Fassaden der Gebäude wirken unheimlich, während nur vereinzelt Lichter in einem Wohnhaus brennen. Nur wenige Meter entfernt pulsiert das Leben am Uber-Platz, wo die Menschen sich auf ein Basketballspiel von Alba Berlin vorbereiten und der Weihnachtsmarkt bereits seine Stände aufbaut.

Die Arena und ihre Umgebung

Die Uber-Arena, früher bekannt als Mercedes-Benz-Arena, zieht jährlich Millionen von Besuchern an. Doch die umliegenden Straßen sind weitgehend unbelebt. Stadtforscher Aljoscha Hofmann beschreibt die Gegend als klassisches Entertainment-Quartier, das sich auf die Arena konzentriert. Die Planstraße C, nun umbenannt in Freia-Eisner-Straße, ist ein Beispiel für die einseitige Entwicklung, die vor allem Büros und wenig Wohnraum bietet. Die Arena zieht zwar Menschen an, doch die Straßen drumherum bleiben leer und unattraktiv.

Die Entwicklung des Areals wurde von der Anschutz-Gruppe vorangetrieben, die einst eine große Industriebrache erwarb und in die Arena verwandelte. Während die Arena floriert, bleibt die Umgebung ungenutzt. Hofmann kritisiert, dass die Planung nicht den Bedürfnissen der Stadt gerecht wird. „Wohnen wäre konfliktreicher“, sagt er, und die Entscheidung, mehr Büros zu bauen, spiegelt die wirtschaftlichen Prioritäten der frühen 2000er Jahre wider. Die Stadt hat zwar von Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen profitiert, doch die Vielfalt und Lebendigkeit, die man sich erhofft hatte, bleiben aus.

Das Mediaspree-Projekt, das die Uferbereiche der Spree neu gestalten will, steht in der Kritik. Während Befürworter die wirtschaftlichen Vorteile loben, warnen Kritiker vor sozialer Verdrängung und steigenden Mieten. Die Vision eines lebendigen Kiezes ist in der Realität weit entfernt, und die leeren Straßen rund um die Arena sind der Beweis dafür, dass die Stadtentwicklung nicht im Einklang mit den Bedürfnissen der Berliner steht.

NAG Redaktion

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