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Erinnerung an Clara Immerwahr-Haber: Pionierin der Chemie geehrt!

In einem bewegenden Akt der Erinnerung wird am Montag, den 11. November 2024, um 13 Uhr, eine Gedenkstele für Clara Immerwahr-Haber in Berlin-Dahlem eingeweiht. Diese Veranstaltung findet an der Ecke Hittorfstraße/Faradayweg statt, direkt vor dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft. Die Stele, die von der Künstlerin Karin Rosenberg entworfen wurde, soll an die erste promovierte Chemikerin Deutschlands erinnern, die nicht nur eine brillante Wissenschaftlerin war, sondern auch eine leidenschaftliche Kämpferin gegen Diskriminierung und ungleiche Bildungschancen. Laut einem Bericht des Tagesspiegel war ihr Leben von Herausforderungen geprägt, die sie letztendlich nicht überwinden konnte.

Clara Immerwahr wurde am 21. Juni 1870 in Polkendorf, nahe Breslau, geboren. Sie war das jüngste von vier Kindern und wuchs in einem Umfeld auf, das von ihrem Vater, einem Chemiker, geprägt war. Trotz der Widrigkeiten, die Frauen im Bildungsbereich damals erlebten, kämpfte sie sich durch das Abitur und begann ihr Studium der Naturwissenschaften. Im Dezember 1900 promovierte sie als erste Frau in Deutschland in Chemie an einer preußischen Universität, wie berichtet.

Ein Leben voller Kämpfe

Nach ihrer Promotion erhielt Clara eine unbezahlte Assistentenstelle, die ihr jedoch nicht die akademische Karriere ermöglichte, die sie sich wünschte. 1901 heiratete sie den Chemiker Fritz Haber, in der Hoffnung, gemeinsam mit ihm in der Wissenschaft zu arbeiten. Doch die gesellschaftlichen Normen der Zeit ließen dies nicht zu. Während Fritz Haber in Berlin eine angesehene Karriere machte, blieb Clara in der Rolle der Ehefrau gefangen, die Vorträge über „Chemie in Küche und Haushalt“ hielt und sich um den Haushalt kümmerte.

Die Umstände verschlechterten sich weiter, als der Erste Weltkrieg ausbrach und Fritz Haber sich der Giftgasforschung widmete. Clara, die vehement gegen den Einsatz von Giftgas war, fühlte sich zunehmend isoliert und überfordert. Am 2. Mai 1915, im Garten der Direktorenvilla, nahm sie sich mit der Dienstwaffe ihres Mannes das Leben. Ihre Selbsttötung war ein tragisches Ende für eine Frau, die für Gleichheit und Anerkennung kämpfte.

Ein bleibendes Erbe

Clara Immerwahr-Haber bleibt nicht nur als erste promovierte Chemikerin Deutschlands in Erinnerung, sondern auch als Symbol für den Kampf gegen Diskriminierung und ungleiche Bildungschancen. Ihre Geschichte ist ein eindringlicher Aufruf zur Reflexion über die Herausforderungen, mit denen Frauen in der Wissenschaft konfrontiert sind. Mehrere Preise und Gedenksteine, darunter der neue Gedenkstein in Berlin, erinnern an ihr außergewöhnliches Leben und ihre Leistungen.

Die Einweihung der Gedenkstele wird von bedeutenden Persönlichkeiten begleitet, darunter die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski und die Wissenschaftshistorikerin Prof. Dr. Annette Vogt. Diese Veranstaltung ist nicht nur eine Hommage an Clara, sondern auch ein Zeichen des Wandels und der Anerkennung für die Frauen, die in der Wissenschaft oft im Schatten ihrer männlichen Kollegen standen.

NAG Redaktion

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