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Flüchtlingsunterkunft in Lichtenberg: Sorgen und Chancen für den Bezirk

In Berlin-Lichtenberg wird ein ehemaliges Hotel zur neuen Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert, um 1.200 Geflüchtete unterzubringen. Diese Entscheidung des Senats sorgt für gemischte Reaktionen unter den Anwohnern und Politikern. Emily Barnickel vom Flüchtlingsrat Berlin erklärte in einem Interview, dass die meisten der neuen Bewohner aus der Ukraine und anderen Krisengebieten stammen. Sie kommen vor allem aus der Großunterkunft in Tegel, wo die Lebensbedingungen oft prekär waren. Barnickel betont, dass das Hotel wahrscheinlich verfallen wäre, wenn der Senat es nicht in Anspruch genommen hätte, was die Dringlichkeit dieser Maßnahme unterstreicht, wie auch [rbb24](https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/11/berlin-lichtenberg-unterkunft-fluechtlinge-interview-fluechtlingsrat-emily-barnickel.html?womort=Cottbus) berichtete.

Die Anwohner zeigen sich besorgt über die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Infrastruktur des Bezirks. Kritiker, darunter auch der CDU-Bezirksbürgermeister, äußern Bedenken, dass Lichtenberg, bereits strukturell schwach aufgestellt, durch den Zuzug überlastet werden könnte. Barnickel hingegen sieht in der Situation auch Chancen für den Stadtteil, da der Zuzug neue Möglichkeiten für Verbesserungen schaffen könnte.

Herausforderungen und Chancen

Die Integration von 1.200 neuen Bewohnern wirft Fragen auf: Wo sollen sie medizinisch versorgt werden? Wo finden sie Platz in Schulen und Kitas? Diese Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen, besonders in einem Bezirk, der bereits mit einer angespannten Infrastruktur kämpft. Barnickel weist darauf hin, dass es wichtig ist, dass alle Anwohner, nicht nur die Geflüchteten, von den neuen Einrichtungen profitieren. Ein Beispiel aus Hohenschönhausen zeigt, dass durch konstruktive Gespräche mit den Anwohnern sogar die Taktung der Straßenbahn verbessert werden konnte, was zeigt, dass Dialog und Zusammenarbeit möglich sind.

Die Ängste der Anwohner sind verständlich, besonders in Anbetracht der Vergangenheit, als es in anderen Städten zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen kam. Barnickel erinnert an die Ereignisse in Heidenau, wo eine ähnliche Situation zu gewaltsamen Protesten führte. Sie betont, dass die neuen Bewohner aus extremen Lebensumständen kommen und es wichtig ist, ihnen mit Respekt und Verständnis zu begegnen.

Politische Verantwortung und gesellschaftlicher Dialog

Um die Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern, müssen Politiker aktiv werden und den Dialog mit den Bürgern suchen. Barnickel kritisiert, dass viele Menschen nicht mehr an einem konstruktiven Austausch interessiert sind und stattdessen den lautesten Stimmen folgen. Sie fordert eine Vision für die Stadt, die auch die Bedürfnisse der Geflüchteten berücksichtigt, und weist darauf hin, dass die Stadtgesellschaft in der Verantwortung steht, Lösungen zu finden, die für alle funktionieren.

Die Situation in Lichtenberg ist ein Spiegelbild der Herausforderungen, mit denen viele Städte in Deutschland konfrontiert sind. Die Notwendigkeit, sozialen Wohnungsbau zu fördern und die Infrastruktur zu verbessern, ist dringender denn je. Der Senat steht vor der Aufgabe, für 35.000 bis 45.000 Menschen angemessene Unterbringung zu schaffen, während gleichzeitig die Bedürfnisse der bestehenden Bevölkerung berücksichtigt werden müssen, wie auch [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin) anmerkt.

Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation entwickelt und ob es gelingt, die Ängste der Anwohner zu adressieren und gleichzeitig den Geflüchteten ein sicheres Zuhause zu bieten. Der Schlüssel liegt in einem offenen Dialog und der Bereitschaft, gemeinsam Lösungen zu finden.

NAG Redaktion

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