Die Clubszene in Berlin sieht sich mit einer neuen Krise konfrontiert: Der Club „about blank“ in Friedrichshain hat mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Laut einem Bericht von Berlin Live sammeln die Betreiber aktuell Spenden, um die Existenz des Clubs zu sichern. Ziel ist es, bis zum 3. Mai 150.000 Euro zu sammeln.
Die Probleme des Clubs sind unter anderem auf steigende Preise in der Gastronomie sowie auf eine Grundsteuererhöhung zurückzuführen, die die finanzielle Situation weiter anspannt. Zusätzlich misslang eine Bewerbung um Kulturförderung in diesem Jahr, was eine weitere finanzielle Lücke zur Folge hatte. Die Betreiber sind auf Unterstützung von der Stadt sowie dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg angewiesen.
Spendenaktion mit Gegenleistungen
Um die finanzielle Unterstützung zu fördern, erhalten Spender verschiedene kleine Geschenke: Für 20 Euro gibt es ein Feuerzeug, für 300 Euro die Möglichkeit, im Clubgarten zu zelten, und für 1312 Euro wird lebenslanger freier Eintritt gewährt. Die Unklarheit über die Bedeutung von „lebenslang“ und die Zukunft des Clubs bleibt dabei bestehen.
Zusätzlich zur finanziellen Problematik kommt der bevorstehende Ausbau der A100, gegen den regelmäßig Gegendemos stattfinden, deren Erfolg jedoch ungewiss ist. Auch die Auswirkungen des Nahostkonflikts, Inflation und die Nachwirkungen der Pandemie setzen dem Club zu, wie Tip Berlin berichtet.
„about blank“, das seit 2010 zur Berliner Clublandschaft gehört, ist bekannt für seine linkspolitische Haltung, antifaschistische, feministische und antikapitalistische Ausrichtung und veranstaltet regelmäßig Events, die Antisemitismus unter Linken thematisieren. Wegen seiner klaren politischen Positionierung sieht sich der Club derzeit Boykottaufrufen und Anfeindungen ausgesetzt, was zu Absagen und Veranstaltungsausfällen führt.
Die Betreiber des Clubs lehnen kommerzielle Eventisierungen ab und bekräftigen, dass sie ihren politischen Idealen treu bleiben möchten. Zukünftige Events wie Expeditions, das Blank Holidays-Festival und die Partyreihe Lowkey Stars sind bereits in Planung. Ein mögliches Ende von „about blank“ wäre ein schwerer Verlust für die Partyszene, insbesondere für die linke Szene in Berlin.
