In Hessen wurde 2020 für Kultur pro Einwohner ein Betrag von 114 Euro aufgewendet, was im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld liegt. Dies geht aus der Veröffentlichung der „Kulturindikatoren auf einen Blick“ des Statistischen Bundesamts hervor. Trotz dieser Ausgaben zeigt sich, dass vergleichsweise wenige Menschen die Kulturangebote in Hessen nutzen.
Die Kinobesuche erreichten 2022 lediglich 0,9 Besuche pro Einwohner, während Berlin mit 1,7 Besuchen an der Spitze steht. Bei den Museum-Besuchen lag die Zahl in Hessen 2021 bei 0,3 pro Einwohner. Darüber hinaus nutzten in der Spielzeit 2020/21 nur drei Personen pro 1.000 Einwohner die Konzerte der öffentlich finanzierten Orchester. Bei öffentlichen Theatern waren es lediglich 20 Besucher pro 1.000 Einwohner; zur Vergleichskraft sei angemerkt, dass Sachsen mit 79 Theaterbesuchen pro 1.000 Einwohner den höchsten Wert verzeichnet.
Kulturindikatoren und deren Entwicklung
In einem Überblick über die Entwicklung der deutschen Kulturlandschaft von 2021 bis 2023 werden in einem weiteren Bericht der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder auch die Theaterstatistiken vorgestellt. So gab es in der Spielzeit 2021/2022 insgesamt 2,2 Millionen Konzertbesuche bei öffentlich finanzierten Orchestern, was im Vergleich zu 874.000 in der Spielzeit 2020/2021 einen deutlichen Anstieg darstellt. Die durchschnittlich 26,2 Konzertbesuche je 1.000 Einwohner in Deutschland stehen im Kontrast zu Berlins 77,2.
Des Weiteren zeugen die Theaterbesuche von einem signifikanten Rückgang; 2021/2022 wurden 11,6 Millionen Besuche gezählt, nach 3,0 Millionen im Vorjahr und 27,0 Millionen im Jahr 2011/2012. Der nationale Durchschnitt liegt bei 137 Theaterbesuchen je 1.000 Einwohner, während Hamburg mit 514 den höchsten Wert hat.
Die Museumsbesuche in Deutschland betrugen 2022 insgesamt 81,4 Millionen, was einem Anstieg von 38,8 Millionen im Vorjahr entspricht. Im Durchschnitt kam jeder Einwohner auf 1,0 Museumsbesuche, mit Berlin an der Spitze mit 3,8.
Die Broschüre „Kulturindikatoren auf einen Blick“ enthält zudem umfassende kulturelle Daten, einschließlich Informationen zu den Kulturausgaben, dem Bildungsbereich, dem Denkmalschutz sowie dem Fernseh- und Hörfunkangebot und ist als PDF im Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder verfügbar.
