BerlinPolitik

Pfefferspray-Drama in Berlin: Neonazi-Treffen löst Tumulte aus!

Was für ein Aufruhr im Herzen von Berlin-Wilmersdorf! Martin Sellner, der berüchtigte österreichische Rechtsextremist, sorgt mal wieder für Schlagzeilen. Der Anführer der „Identitären Bewegung“ hielt in einem Lokal nahe der U-Bahn-Station Güntzelstraße einen geheim gehaltenen Vortrag ab. Bis zur letzten Minute wusste keiner, wo die Veranstaltung stattfindet, so verrät Tagesspiegel. Immerhin war ein Restaurant in der Uhlandstraße lange im Visier, doch das war nur abgekartetes Spiel der Rechten.

Am Ende war es ein Bistro nahe der Güntzelstraße, das die Aktion beherbergte. Der Besitzer hatte keine Ahnung, wer die vermeintlich harmlose Gruppe war, die lediglich zum „Essen und Trinken“ kommen wollte. Stattdessen nahmen etwa 45 Personen den Innenraum des Lokals in Beschlag, wobei gar die Scheiben abgeklebt wurden. Zu einem Spektakel vor der Tür kam es durch eine Verfolgungsjagd von einer Antifa-Gruppe, die den rechten Aufmarsch beobachtete und kurzerhand entschlossen die Demonstranten mit Pfefferspray in Schach zu halten versuchte. Irrtum ausgeschlossen war dabei die Polizei, die die Situation später unter Kontrolle brachte.

Aufruhr am Hohenzollernplatz

Der Vorabend hatte seinen spannungsgeladenen Anfang genommen, als sich die Teilnehmer der rechten Veranstaltung heimlich am U-Bahnhof Hohenzollernplatz versammelten, um von dort zum geheimen Treffpunkt zu marschieren. Beobachtet von linken Gegendemonstranten entlud sich die Spannung schließlich vor dem Bistro. Doch es blieb nicht nur bei Rangeleien: Linke Demonstranten blockierten später ein Taxi, das Sellner nach der Veranstaltung abholen sollte. Kein Taxifahrer wollte den rechtsextremen Passagier an Bord nehmen.

Dieser Auftritt von Sellner ist nicht sein erster in Deutschland. Trotz eines ursprünglich verhängten Einreiseverbots war er schon öfter in der Bundesrepublik unterwegs, wie jüngst auch in Potsdam. Dort sollte er eigentlich am Thema „Remigration“, einem beschönigten Begriff für Zwangsausweisung, arbeiten, konnte jedoch durch einen Widerspruch das Verbot umgehen.

Pfefferspray und Protest

Manch einer fragt sich nun: Wann endet dieser Wirbel um extremistische Hetze? Auf jeden Fall nicht in der Nacht des geheimen Treffens, welche laut Tagesspiegel unterbrochen wurde, als ein Unbekannter durch Pfefferspray Augenreizungen erlitt. Doch dieser ist nicht mehr auffindbar. So erzwingt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung.

Sellner, bekannt durch seine Rolle bei der „Identitären Bewegung“, ist in ganz Europa ein umstrittener Figur. Ob er aber weiterhin solch konspirative Treffen abhalten kann, bleibt fraglich. Ein fader Beigeschmack bleibt, sowohl für die Zuschauer der Szene als auch für die beteiligten Anwohner und Passanten in Berlin, die sich spontan solidarisierten und deutlich machten, dass dieser Auftritt nicht unbemerkt bleiben sollte.

Inmitten all dieser Kontroversen, bleibt eines gewiss: Der Kampf zwischen Rechtsextremismus und seinen Gegnern ist in vollem Gange und bleibt weiterhin eine explosive Angelegenheit, so wie es Tagesspiegel berichtete.