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Im Franziskanerkloster in Pankow fand jüngst ein bemerkenswertes Wahlkampf-Event statt, bei dem Bundestagskandidaten die Gelegenheit hatten, Fragen von Bedürftigen zu beantworten. Anwesende Politiker waren unter anderem Gregor Gysi von Die Linke, Alexandra Wend von der SPD, Julia Schneider von Bündnis 90/Die Grünen, Franziska Dezember von der CDU sowie Sven Hoffmeister von der FDP.
Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Wir kommen wählen“ stand, zielt darauf ab, den Dialog zwischen Menschen in Armut und Politikern zu fördern. Gregor Gysi betonte die Wichtigkeit, die Ursachen von Armut zu verstehen, um wirkliche Veränderungen herbeizuführen. Während die Politiker in Rotation von Tisch zu Tisch wechselten, um lebhafte Diskussionen zu führen, wurden verschiedene Themen angesprochen. Dazu gehörten die digitale Verwaltung, das Bürgergeld sowie Hilfen für die Ukraine. Ob die Diskussionen zu einem klaren Erfolg führten, blieb ungewiss.
Themen der Diskussion
Ein Besucher, Arno Schulz, äußerte seine Hoffnung auf positive Ergebnisse und hob hervor, wie wichtig es sei, bei dem Bürgergeld keine Kürzungen vorzunehmen. Dieses Format existiert seit über zehn Jahren und wird von der Landesarmutskonferenz Berlin und dem Arbeitskreis Wohnungsnot organisiert.
In der gleichen Zeit sind soziale Themen wie Armut und die Unterstützung von Menschen in Not auch zentral in den Wahlprogrammen der Parteien für die Bundestagswahl. Rund 14 Millionen Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen, was die Dringlichkeit der Diskussion unterstreicht. Die politisch unterschiedlichen Positionen zum Bürgergeld zeigen sich deutlich: so beschreibt die SPD das Bürgergeld als „steuerfinanzierte Grundsicherung“ und fordert hierbei Maßnahmen zur Qualifizierung und Weiterbildung.
Weiterhin plant die SPD verschiedene Maßnahmen gegen Kinderarmut sowie Unterstützung für Familien mit niedrigem Einkommen. Im Gegensatz dazu möchte die Union das Bürgergeld abschaffen und durch eine neue Grundsicherung ersetzen, die Einsparungen vorsieht. Den Bündnisgrünen hingegen ist es ein Anliegen, Hartz IV zu überwinden und mehr Bürgergeldbezieher in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Die politische Landschaft ist also geprägt von stark gegensätzlichen Ansichten zum Bürgergeld, während der Gedanke an Korrekturen und Reformen in vollem Gange ist. Der Austausch im Franziskanerkloster könnte daher als ein wichtiger Schritt in eine neue Richtung betrachtet werden, der die Anliegen der Bedürftigen in den politischen Fokus rückt.
Für detaillierte Informationen über die Wettbewerbssituation im Rahmen der Bundestagswahl 2025 und die relevanten politischen Positionen, siehe [WELT](https://www.welt.de/regionales/berlin/article255273002/Wahlkampf-in-der-Suppenkueche-im-Franziskanerkloster.html) und [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/bundestagswahl-2025-wahlprogramme-buergergeld-armut-wohnen-100.html).