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Proteste an der Humboldt-Uni: Angriff auf Wissenschaft und Demokratie!

Rund 100 politische Aktivisten sind am 20. April 2025 an der Humboldt-Universität zu Berlin in einen Hörsaal eingedrungen. Bei dem Vorfall wurden die Wände mit pro-palästinensischen Parolen beschmiert, was zu einem geschätzten Sachschaden von etwa 100.000 Euro führte. Der Vorfall wird als ein Angriff auf Wissenschaft und Demokratie betrachtet, da die Freiheit der Wissenschaft als grundlegend für die Funktionsfähigkeit einer Demokratie angesehen wird.

Die Proteste werfen ein Licht auf die Herausforderungen, denen die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland gegenübersteht. Immer wieder gibt es Berichte über Angriffe auf Wissenschaftler und deren Arbeit, nicht nur von außen, sondern auch aus dem eigenen System. So sind beispielsweise Boykotte von Vorträgen und Rufmordkampagnen gegen Wissenschaftler immer häufiger geworden. Ein aktuelles Beispiel hierfür sind die Angriffe auf den Geschichtsprofessor Peter Hoeres und seinen Mitarbeiter Benjamin Hasselhorn von der Universität Würzburg. Hasselhorn wurde beschuldigt, Beiträge für eine als rechtsextrem eingeordnete Publikation verfasst zu haben, doch diese Vorwürfe konnten nicht als verfassungsfeindlich nachgewiesen werden.

Reaktion auf die Proteste

Die Hochschulleitung der Universität Würzburg wurde dafür kritisiert, nicht ausreichend auf die Angriffe reagiert zu haben. Das bayerische Wissenschaftsministerium intervenierte und stellte fest, dass die umstrittenen Äußerungen von Hasselhorn nicht zu beanstanden seien. Die Polizei musste letztendlich den Hörsaal an der Humboldt-Universität räumen, und die Aktivisten müssen sich nun wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Volksverhetzung verantworten.

Umfassendere Diskussionen zur Wissenschaftsfreiheit fanden auch an anderen Institutionen statt. Die Humboldt-Universität und die Freie Universität Berlin betonen die Bedeutung dieser Freiheit in ihrem Engagement für unabhängige Forschung und kontroverse Debatten. Laut [hu-berlin.de](https://www.hu-berlin.de/de/pr/themen/wissenschaftsfreiheit) ist Wissenschaftsfreiheit im deutschen Grundgesetz verankert und wird als Grundrecht geschützt, doch sie steht unter Druck durch politische Einflussnahme und internationale Spannungen.

Beide Universitäten haben Initiativen gestartet, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit zu stärken. Diese Maßnahmen umfassen Podiumsdiskussionen und eine thematische Beschäftigung mit den rechtlichen, politischen und ethischen Dimensionen der Wissenschaftsfreiheit, um so den Diskurs über die Resilienz der Wissenschaft gegenüber äußeren und inneren Angriffen zu fördern.