
Am Dienstag, den 8. April 2025, beginnt um 9.30 Uhr am Amtsgericht Tiergarten in Berlin ein Prozess gegen einen 24-jährigen Kommilitonen des jüdischen Studenten Lahav Shapira. Der angeklagte Mustafa El-H. A. steht im Verdacht, Shapira am 2. Februar 2024 auf offener Straße beleidigt und körperlich angegriffen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben und vermutet, dass antisemitische Motive auslösend für die Tat waren.
Lahav Shapira erlitt durch den Angriff eine komplexe Mittelgesichtsfraktur und eine Hirnblutung. Im Prozess tritt Shapira als Nebenkläger auf und wird als erster Zeuge gehört. Felix Klein, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, plant, das Verfahren aktiv zu verfolgen. Er wird zum ersten Verhandlungstag erwartet und hat bereits darauf hingewiesen, dass der Prozess die Gefährlichkeit von Antisemitismus und die Notwendigkeit seiner Verfolgung durch die Justiz verdeutlicht.
Details zum Vorfall und den Hintergründen
Der Angriff auf Lahav Shapira ereignete sich, als er sich in Berlin-Mitte aufhielt. Laut der Anklage war Shapiras Engagement im Nahost-Konflikt ein ausschlaggebender Faktor für den Angriff. Der Prozess ist vorerst auf zwei Tage angesetzt, mit einem möglichen Urteil, das bereits am 17. April 2024 gefällt werden könnte. Klein warnte zudem vor der Normalisierung antisemitischer Ansichten, die Juden für Gewalt im Nahen Osten verantwortlich machen, und berichtete von einem Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Für den Prozess sind hohe Erwartungen an die Justiz geknüpft, da man hofft, dass der Fall ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus in Deutschland setzt, was auch Klein unterstrichen hat, als er äußerte, dass diese Entwicklung dringend ernst genommen werden müsse.