BerlinIngolstadtMecklenburg-VorpommernSchwerin

Prozess um keltisches Gold: Schwerin-Bande lehnt Deal ab!

Der Prozess um den Diebstahl eines keltischen Goldschatzes im Kelten- und Römer-Museum in Manching beschäftigt derzeit das Landgericht Ingolstadt. Vier Männer im Alter zwischen 43 und 51 Jahren aus Schwerin und Berlin sind wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt. Der mutmaßliche Einbruch ereignete sich im November 2022, wobei der Goldschatz auf über 1,5 Millionen Euro geschätzt wird. Die Sammlung hat zudem einen unschätzbaren wissenschaftlichen Wert.

Wie NDR berichtete, haben die Angeklagten einen Deal des Landgerichts abgelehnt, der eine individuelle Strafminderung für ein Geständnis sowie Hinweise zum Verbleib des Goldschatzes vorsah. Bei einem Geständnis hätten die Männer mit einer Freiheitsstrafe von drei bis acht Jahren rechnen müssen; ohne Deal drohen ihnen bis zu 15 Jahre Haft. Der Vorsitzende Richter sieht ausreichende Hinweise auf bandenmäßige Aktivitäten. Der Prozess wird ohne einen Deal fortgesetzt.

Details zum Einbruch und den Ermittlungen

Die Staatsanwaltschaft klagte die Männer, die im Juli 2023 festgenommen wurden, an. Sie sitzen derzeit in Untersuchungshaft und haben sich nicht zu den Vorwürfen geäußert. Zusätzlich zu dem Diebstahl des Goldschatzes wird den Beschuldigten auch vorgeworfen, in etwa 30 weiteren Einbrüchen, darunter Überfälle auf Supermärkte und Tankstellen seit 2014, tätig gewesen zu sein. Ermittlungen ergaben, dass das Museum unzureichend gesichert war; die Täter schnitten die Glasfaserkabel der Telefonzentrale, wodurch die Alarmanlage deaktiviert wurde. Der gesamte Einbruch dauerte lediglich neun Minuten.

Laut Schwäbischer Zeitung gründete das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) eine Sonderkommission mit dem Namen „Oppidum“, um den Fall aufzuklären. Zu den Ermittlungen gehören auch DNA-Spuren, die mit anderen Einbrüchen in Deutschland und Österreich in Verbindung stehen. Bei der Festnahme eines der Verdächtigen wurde zudem ein Satz von 18 Goldklumpen gefunden, die vermutlich aus dem gestohlenen Goldschatz stammen. Der Großteil des Goldschatzes, etwa 3,7 kg, bleibt jedoch verschwunden. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass mindestens zwei der Beschuldigten bereits 2021 einen Einbruchsversuch im Museum unternommen haben.