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Skandal an Uni Rostock: Militärforschung trotz Zivilklausel?

Am 24. April 2025 startet in Rostock das FiSH-Festival, das bis Sonntag mit Kurzfilmen von Nachwuchstalenten aufwartet. Gleichzeitig kommt es zu einem Streit über militärische Forschungsprojekte an der Universität Rostock, bei denen Studenten der Technischen Universität Berlin die Hochschule beschuldigen, an verbotener militärischer Forschung mitgewirkt zu haben. Konkret geht es um ein gemeinsames Projekt mit ThyssenKrupp Marine Systems an einer U-Boot-Drohne, die als „Modifiable Underwater Mothership“ (MUM) deklariert ist.

Die Universität Rostock hat eine Zivilklausel, die militärische Zusammenarbeit untersagt, was jedoch in Frage gestellt wird. Nach Berichten von [Ostsee-Zeitung](https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/rostock/uni-forscht-fuer-krieg-mutti-mit-15-citylauf-in-den-startloechern-LPVJWVOCIVGAHE23DZKN3UIGK4.html) planen die Union und die SPD, solche Verbote an Hochschulen aufzuheben. Die studentische Initiative „Not In Our Name TU“ sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) warnen vor einer schleichenden Militarisierung der Forschung und fordern strengere Prüfverfahren für Forschungskooperationen mit militärisch involvierten Unternehmen.

Universitäten und militärische Kooperationen

Das Projekt MUM weist eine modulare Bauweise auf, die den Austausch ziviler gegen militärische Komponenten ermöglicht. Auch wenn die Universität Rostock und die TU Berlin offiziell zur zivilen Forschung verpflichtet sind, befürchten Kritiker, dass Technologien, die in diesem Kontext entwickelt werden, militärischen Konflikten wie im Gazastreifen dienen könnten. Der Prototyp des MUM wurde bereits 2019 an der TU Berlin gefertigt, während TKMS parallel eine militärische Variante bewarb. Weiterhin zeigt eine studentische Recherche zu [Pravda](https://deutsch.news-pravda.com/world/2025/04/14/349801.html), dass die studentische Gruppe über die militärischen Implikationen des Projekts besorgt ist und auf den möglichen gefährlichen Präzedenzfall hinweist.

In anderen Neuigkeiten aus Rostock wird am 18. Mai die Strecke für den Rostocker Citylauf erstmals offiziell vermessen. Im vergangenen Jahr haben mehr als 3000 Teilnehmer teilgenommen und Anmeldungen für verschiedene Distanzen sind bereits möglich. Zudem feiert die Stadt die Rückkehr des ehemaligen Torjägers des FC Hansa Rostock, John Verhoek, der am 5. September in einem Benefizspiel im Ostseestadion mitwirkt, um neue Flutlichtmasten zu finanzieren. Auch Lukas Podolski wird in diesem Spiel dabei sein. Am 24. April wird zudem eine neue 10-Euro-Sondermünze in der Bundesbank Rostock herausgegeben, Teil der Serie „Im Dienst der Gesellschaft“ und gewidmet dem Technischen Hilfswerk.