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Söder rockt Passau: Populärster Politiker oder gefährlicher Populismus?

Am 6. März 2025 präsentierte sich CSU-Chef Markus Söder in Passau bei einer Rede, in der er scharfe Kritik an den Ex-Traffic Lights, bestehend aus CDU, SPD und Grünen, übte. Die Spitzenvertreter von CDU und SPD blieben dem traditionellen politischen Ereignis fern, da sie in Berlin beschäftigt waren. Söder wurde von der Menge gefeiert und trat sogar in einem Boxtanz auf der Bühne auf.

Söder erklärte, dass die Zeit von Olaf Scholz vorbei sei und verteidigte ein Milliarden-Dollar-Paket für Verteidigung und Infrastruktur. Er kritisierte die SPD und betonte die Dringlichkeit, ein klares Signal an Freunde und Feinde zu senden. Zudem warnte er davor, dass die Gespräche zwischen Union und SPD nicht scheitern dürfen, da die AfD auf eine Gelegenheit warte. Trotz seiner Warnungen äußerte Söder Optimismus über die Möglichkeit einer Koalition zwischen SPD und Union, betonte jedoch die Notwendigkeit einer strengen Migrationspolitik.

Kritik an anderen Parteien

Während seiner Ansprache forderte Söder, dass nur Personen, die in das deutsche Sozialversicherungssystem einzahlen, Anspruch auf Staatsbürgerschaftsgeld haben sollten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach reagierte auf Söders Äußerungen und sprach von „französischem Populismus“, äußerte sich jedoch versöhnlich über die Schuldenbremse und die Vorschläge der SPD.

Felix Banaszak von den Grünen und Janine Wissler von den Linken warfen Friedrich Merz vor, sein Wahlversprechen gebrochen zu haben, indem er während des Wahlkampfs versprach, keine neuen Schulden zu machen. Auch der Vorsitzende der AfD, Stephan Probschka, kritisierte die Union für deren Politik nach der Wahl.

Parallel zu Söders Rede plant die AfD rechtliche Schritte gegen die Entscheidungen der Union und der SPD zur Lockerung der Schuldenbremse und einem Investitions-Sondervermögen. Bernd Baumann, parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, äußerte verfassungsrechtliche Bedenken bezüglich der Entscheidungsbefugnis des 20. Bundestages über langfristige haushalterische Bindungen des 21. Bundestages. Er betonte, dass die neu gewählten Abgeordneten im März zusammentreffen und somit keine Eile geboten sei, während auch die Linke eine Prüfung der Verfassungsmäßigkeit des Finanzpakets plant.