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Die Gewerkschaft Verdi steht vor einer entscheidenden Entscheidung im Tarifkonflikt mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Wie tagesschau.de berichtet, wird am Montag über das weitere Vorgehen entschieden, nachdem die BVG ein verbessertes Angebot unterbreitet hat. In den letzten Verhandlungen zeigten sich beide Seiten zufrieden, jedoch bleibt ungewiss, ob das Angebot angenommen wird.
Die BVG hat im neuen Angebot die Fahrdienst- und Wechselschicht-Zulagen um 125 Prozent erhöht und die Vertragslaufzeit von 48 auf 30 Monate verkürzt. Verdi hat ihre Mitglieder zu dem Angebot befragt und testet, ob sie das Angebot akzeptieren oder eine Zehn-Tages-Frist für neue Verhandlungen setzen möchten. Der nächste reguläre Verhandlungstermin ist auf den 21. März angesetzt, wobei bereits mehrere Warnstreiks Druck auf die BVG ausgeübt haben. Der letzte und längste Ausstand war ein zweitägiger Warnstreik Ende Februar. Aktuell ist ein neuerlicher Streik nicht absehbar.
Einigung im Tarifkonflikt
Ergänzend zu den aktuellen Entwicklungen hat sich die BVG mit Verdi auf einen neuen Manteltarifvertrag geeinigt, was rbb24.de vermeldet. Diese Einigung, die nach der vierten Verhandlungsrunde erreicht wurde, umfasst die Arbeitsbedingungen für rund 16.000 Beschäftigte. Es sind keine weiteren Warnstreiks bei der BVG geplant.
Zu den Verbesserungen zählen eine Senkung der unbezahlten Pausen von 50 auf 30 Minuten und ab dem 1. Januar 2025 bekommen Busfahrer:innen an Endhaltestellen sechs Minuten Wendezeit statt zuvor vier Minuten. Des Weiteren erhalten alle BVG-Mitarbeitenden ab 2025 30 Tage Urlaub ohne Staffelung sowie ab 2024 ein Urlaubsgeld von 500 Euro. Ab 2026 haben die Beschäftigten die Wahl zwischen Urlaubsgeld oder zwei zusätzlichen Entlastungstagen. Der Manteltarifvertrag läuft bis Dezember 2025.
Die Tarifverhandlungen hatten Ende Januar 2024 begonnen und wurden von Warnstreiks begleitet. Währenddessen verhandelt Verdi parallel in 14 weiteren Bundesländern über neue ÖPNV-Tarifverträge, wobei in einigen Regionen, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, unbefristete Streiks drohen.