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Udo Lindenbergs Hit bleibt unzensiert: Chöre singen „Sonderzug nach Pankow“!

Ein musikalisches Ereignis der besonderen Art fand am vergangenen Wochenende im Berliner Humboldt Forum statt: Das Chorfestival „Vielstimmig 2024“ brachte den legendären Udo Lindenberg-Hit „Sonderzug nach Pankow“ auf die Bühne. Nach hitzigen Diskussionen über eine mögliche Zensur des Textes, blieb der Originaltext unberührt und die Chöre sangen mit voller Leidenschaft.

Hartmut Dorgerloh, der Generalintendant des Humboldt-Forums, stellte klar: „Wir zensieren weder Udo Lindenberg, noch schreiben wir Chören vor, was sie zu singen haben.“ Diese Aussage kam nach einer Debatte, die sich um das Wort „Oberindianer“ drehte, das in dem Song vorkommt. Ein Chormitglied, Eberhard Licht, äußerte sich dazu und betonte, dass der Song für viele „alte Ossis“ ein Kultstück sei, und es nicht akzeptabel sei, dass man es nicht in seiner Originalform singen dürfe. Verena Suchowski, eine weitere Sängerin, fügte hinzu, dass der Fokus auf der Musik lag und sie ihren Job erfüllt haben.

Diskussion um das Wort „Oberindianer“

Die Kontroversen um den Text entstanden, weil ein Chor Bedenken äußerte, dass das Wort „Oberindianer“ diskriminierend sein könnte. Ursprünglich war geplant, das Wort abzukürzen und stattdessen „Ober-I“ zu singen. Das Humboldt-Forum erklärte, dass das Wort in seiner Entstehungszeit 1983 eine satirische Bedeutung hatte, die sich auf Erich Honecker bezog, jedoch auch die Geschichte der Kolonisierung widerspiegle. Interessanterweise meldete sich die „Native American Association of Germany“ zu Wort und stellte klar, dass das Wort „Indianer“ in den USA von vielen Stammesnationen akzeptiert wird.

„Sonderzug nach Pankow“ hat nun sein Stadtschloss-Debüt hinter sich. Der Song wurde 1983 veröffentlicht, im selben Jahr, in dem Lindenberg sein einziges Konzert in der DDR im Palast der Republik gab. Über 40 Jahre später erklang das Lied endlich im ehemaligen SED-Bau, wo es einst verboten war, und das ohne jegliche Zensur. Ein historischer Moment für die Musik und die Freiheit des Ausdrucks!

NAG Redaktion

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