
Am 3. März 2025 ist Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, im Alter von 92 Jahren verstorben. Er wurde am 19. Dezember 1932 in Göttingen geboren und wuchs in einem wohl situierten, bürgerlichen Elternhaus auf. Sein Vater war zunächst Privatdozent in Göttingen und wurde später Professor für Tierzucht und Milchwirtschaft in Gießen, wo die Familie in den frühen 1930er Jahren hinzog. Während seiner Kindheit erlebte Vogel die Gießener Bombennacht am Nikolaustag 1944, was seine Jugend prägen sollte.
Bernhard Vogel verbrachte einen Teil seiner Schulzeit an der katholischen Gemeinde St. Bonifatius, wo er als Messdiener aktiv war, und besuchte das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium (LLG) in Gießen. Trotz eines Umzugs nach München im Jahr 1949, wo er das Abitur am Maximiliansgymnasium ablegte, hielt er den Kontakt zu seinen ehemaligen Klassenkameraden und nahm regelmäßig an Abiturtreffen des LLG teil. Besonders engagierte er sich auch bei Jubiläumsfeiern, unter anderem bei der 400-Jahr-Feier der Schule im Jahr 2005.
Ein Leben im Dienst der Gemeinschaft
Vogel hatte eine konfessionsgemischte Erziehung, da sein Vater evangelisch und seine Mutter katholisch war. Als aktiver Förderer der Eule-Orgel in St. Bonifatius trat er bei einem Gedenkkonzert für seinen verstorbenen Bruder in Erscheinung. Manuel Lösel, der ehemalige Schulleiter des LLG, beschrieb ihn als offenen und herzlichen Menschen, mit dem er regelmäßig in Kontakt stand. Bis ins hohe Alter blieb Bernhard Vogel geistig rege und sprach oft über seine Kindheitserinnerungen in Gießen sowie seine Kriegserlebnisse.
Sein Engagement in der katholischen Bildungsarbeit zeichnete sich ebenfalls ab, wie die Webseite von bundeskanzler-helmut-kohl.de berichtet. Nach seinem Abitur 1953 studierte er an der Universität Heidelberg Soziologie, Geschichte und Volkswirtschaft, wo er von bekannten Lehrenden wie Alfred Weber und Dolf Sternberger geprägt wurde. Zudem engagierte sich Vogel in verschiedenen Jugendbildungsinitiativen und machte sich einen Namen in der katholischen Soziallehre.