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Betrugsmaschen am Telefon: Wie Senioren in der Falle sitzen!

In einer alarmierenden Warnung haben die Polizei und die Opferschutzorganisation Weißer Ring eindringlich vor Betrügern am Telefon gewarnt, insbesondere vor der Verwendung von Schockanrufen und dem sogenannten Enkeltrick. Laut Céline Sturm von der Opferschutzorganisation beeinträchtigen emotionale Ausnahmesituationen das rationale Denken der Betroffenen, was Betrügern Möglichkeiten eröffnet, ihre Opfer zu manipulieren.

Die aktuelle Kriminalitätsstatistik verzeichnete im vergangenen Jahr 6.656 Fälle von Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick oder Schockanrufen. Von diesen konnten 1.527 Fälle geklärt und fast 1.100 Tatverdächtige ermittelt werden. Bei diesen Betrügereien geben sich die Täter oft als Angehörige aus und behaupten, ein Familienmitglied habe einen schweren Unfall verursacht oder sei in eine Straftat verwickelt. In der Regel wird eine sofortige Zahlung einer hohen Kaution verlangt, um eine Inhaftierung zu verhindern. Dabei erfolgt oft die Übergabe an einen weiteren Täter, der sich als Polizist oder Staatsanwalt ausgibt. Forderungen von bis zu 100.000 Euro sind keine Seltenheit.

Fataler Betrug an Senioren

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Betroffene häufig in ernsten finanziellen Schwierigkeiten zurückgelassen werden. So wurde im Februar eine Seniorin in Potsdam um 220.000 Euro betrogen, nachdem sie einer Lüge über einen tödlichen Unfall ihres Sohnes Glauben geschenkt hatte. In einem weiteren Fall erbeuteten Kriminelle rund 230.000 Euro von einem 88-Jährigen in Halle (Saale). Auch eine 85-Jährige in Wülknitz bei Dresden verlor 11.000 Euro an einen vermeintlichen Gerichtsboten.

Erfreulicherweise gab es auch positive Beispiele. Eine aufmerksame Bankangestellte in Rosenheim verhinderte erfolgreich, dass eine Kundin eine fünfstellige Summe an Betrüger übergab. Die Polizei und Experten betonen die Wichtigkeit, solche Taten zu melden, um weitere Vorfälle zu verhindern. Es wird eine hohe Dunkelziffer an nicht gemeldeten Fällen vermutet, da viele Senioren aus Scham oder Angst vor Konsequenzen nicht zur Polizei gehen.

Die Polizei Bremen erklärt, dass kriminelle Akteure gezielt die Hilfsbereitschaft und das Vertrauen ihrer Opfer ausnutzen, um an Geld oder Wertsachen zu gelangen. Sie teilten mit, dass sowohl beim Enkeltrick als auch bei Schockanrufen eine grundlegende Methode darin besteht, emotionalen Druck oder ein Gefühl der Dringlichkeit aufzubauen, um die Opfer zur Übergabe von Geld oder Wertsachen zu bewegen. Bei den Schockanrufen geben sich die Täter häufig als Polizisten oder Ärzte aus und erzeugen Panik.

Um sich zu schützen, empfehlen Experten skeptisch zu sein, insbesondere bei emotionalem Druck oder Geldforderungen am Telefon. Weitere Sicherheitstipps beinhalten, keine persönlichen Informationen am Telefon preiszugeben und im Zweifelsfall unter einer bekannten Nummer zurückzurufen. Zusätzlich wird geraten, nach einem Betrugsversuch den Vorfall sofort bei der Polizei zu melden und Maßnahmen zu ergreifen, um gegebenenfalls finanzielle Verluste zu minimieren.