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Das Bistum Osnabrück hat kürzlich an die Bundesländer appelliert, die finanzielle Unterstützung für seine Schulen zu verbessern. Generalvikar Ulrich Beckwermert äußerte beim Neujahrsempfang des Bistums, dass eine neue Qualität der Förderung freier Schulen angestrebt werden müsse. Zum aktuellen Stand belegen die Bundesländer Bremen und Niedersachsen die letzten Plätze in der Schulfinanzierung.
Das Bistum führt derzeit Verhandlungen mit den Ländern Bremen und Niedersachsen. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Zahl der Katholiken in der Diözese 2023 erstmals unter 500.000 gesunken ist. Trotz diesem Rückgang bleibt die Nachfrage nach katholischen Schulen bei Eltern und Schülern ungebrochen hoch. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, hat das Bistum seit 2022 das Schulgeld um knapp die Hälfte erhöht, sieht jedoch Grenzen bei der weiteren Anhebung.
Finanzierungsproblematik freier Schulen
Die Hintergründe der finanziellen Herausforderungen freier Schulen in Deutschland sind vielschichtig. Laut Informationen der Schulstiftung Osnabrück wird bei öffentlichen Schulen in der DDR und BRD kein Schulgeld erhoben, während an Schulen in freier Trägerschaft üblicherweise Schulgeld anfällt. Der Grund hierfür liegt in der unterschiedlichen finanziellen Unterstützung, die öffentliche und freie Schulen durch die Bundesländer und kommunale Schulträger erhalten.
Freie Schulen haben ähnliche Kostenstrukturen wie öffentliche Schulen, etwa für Gehälter, Gebäude und Energie. Schüler an freien Schulen entlasten die öffentlichen Schulträger, da sie öffentliche Schulen nicht besuchen. Die Finanzierung dieser Schulen stellt jedoch eine große Herausforderung dar: Wenn freie Schulträger Defizite nicht ausgleichen können, sehen sie sich gezwungen, Schulgeld zu erheben. Besonders in Bremen ist das Defizit für freie Schulen am höchsten, was zu einem entsprechend höheren Schulgeld führt.
Im Gegensatz dazu erhalten Schulen, die zuvor öffentliche Schulen waren, in Niedersachsen nahezu die vollständige Kostenerstattung für Lehrer und Sachkosten, wodurch hier kein Schulgeld erhoben wird. Zuschüsse des Landes sind allerdings an Bedingungen geknüpft, wie beispielsweise der Aufnahme nichtkatholischer Schüler. Das Schulgeld an anderen Stiftungsschulen wird durch unterschiedliche Zuschüsse, die nicht alle Kosten abdecken, notwendig und variiert je nach den vertraglichen Vereinbarungen mit den Kommunen.
Die Diskussion um die faire Finanzierung freier Schulen wird durch das Bistum und die Schulstiftung weitergeführt, wobei ein gerechterer Ausgleich für die Unterstützung freier Schulen gefordert wird. Vor allem die Kombination aus staatlichen Zuschüssen, Kirchensteuermitteln und Schulgeld ist entscheidend für den Betrieb von 21 Stiftungsschulen in der Region.