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Brandenburg im Aufbruch: CSDs gegen rechte Angriffe und Gewalt!

Brandenburg erlebte im Jahr 2024 ein Superwahljahr, das stark von der Normalisierung rassistischer Positionen und den Wahlerfolgen der AfD geprägt war. Die Zunahme der Häufigkeit und Brutalität rechter Angriffe ist ein alarmierendes Zeichen, das die Gesellschaft polarisiert. Zum Hintergrund der politischen Spannungen zählen auch die Bauernproteste, die Ende 2023 gegen die Streichung von Steuersubventionen durch die Bundesregierung begannen und großen Zuspruch in der Bevölkerung erhielten. Allerdings waren diese Proteste auch mit aggressiven Störungen und Bedrohungen konfrontiert, insbesondere gegen Journalisten, die während der Ereignisse angegriffen und behindert wurden, wie Belltower News berichtete.

Bei den letzten Landtagswahlen erzielte die AfD 29,2 % der Stimmen und wurde zur zweitstärksten Kraft im Parlament, während sie bei den Kommunalwahlen ihre Mandate von 153 auf 248 verdoppelte. In diesem Kontext wurde auch der erste hauptamtliche Bürgermeister der AfD in Jüterbog gewählt. Die politische Stimmung in Brandenburg ist jedoch von Anfeindungen gegenüber Menschen, die sich gegen Rechte aussprechen, sowie gegen queere Personen geprägt. Diese Vorfälle häuften sich besonders während der Christopher Street Day (CSD) Veranstaltungen, die 2023 in Brandenburg so zahlreich stattfanden wie nie zuvor.

CSD-Veranstaltungen als Protest

Die CSDs in Brandenburg stellten nicht nur eine Plattform für die Sichtbarkeit queerer Communities dar, sondern auch einen aktiven Protest gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck. Fast jede Demonstration war von rechtsextremen Gruppierungen bedroht, wie Tip Berlin verdeutlichte. Aktivisten aus Oranienburg betonten die Dringlichkeit, gegen faschistische Hetze zu kontern. So fand der CSD Oberhavel am 21. September in Oranienburg statt, einer von zwölf CSDs in der Region, die in diesem Jahr organisiert wurden. Trotz der Bedrohungen und der angespannten Lage kamen etwa 1000 Menschen zu den Feierlichkeiten in Oranienburg, während eine angekündigte rechte Gegendemonstration kleiner ausfiel als erwartet.

Die CSDs sind nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern beleuchten auch den Mangel an sicheren Räumen für queere Menschen in Brandenburg. Das Oranienwerk, ein Kulturzentrum, bietet einen der wenigen sichtbaren Räume für die queere Community, jedoch wird es immer schwieriger, Fördergelder für entsprechende Angebote zu erhalten. Dies hat zur Folge, dass viele queere Personen Brandenburg verlassen und nach Berlin ziehen, wo es mehr Unterstützung gibt. Trotz der Herausforderungen bleibt die queere Community in Brandenburg stark und kämpferisch gegen die wachsenden rechten Einflüsse.