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Wie Doomscrolling unsere Psyche schädigt: Experten warnen vor Folgen!

Die psychische Gesundheit in Zeiten globaler Unsicherheit und negativer Nachrichten ist ein zentrales Thema, das derzeit viele Menschen beschäftigt. Während der Wahlkampf zur Bundestagswahl und der anhaltende Krieg in der Ukraine für viele eine Quelle der Sorge darstellen, beleuchtet die Psychologin Sandra Jankowski die tiefgreifenden Auswirkungen solcher Nachrichten auf die Psyche. In einem Interview mit maz-online.de erklärt Jankowski, dass der Konsum negativer Nachrichten zu einer Stresshormonausschüttung führen kann, die sich deutlich von alltäglichem Stress unterscheidet.

Die Symptome, die Jankowski beschreibt, umfassen Unkonzentriertheit, Herzklopfen, Gereiztheit, Zittern, Muskelverspannungen und Bluthochdruck. Dauerhafter Stress kann ernsthafte psychische Störungen wie Depressionen, Essstörungen, Panikattacken und Ängste hervorrufen. Zudem wird auf eine Studie hingewiesen, die einen Zusammenhang zwischen intensiver Social-Media-Nutzung und erhöhtem Risiko für Depressionen zeigt.

Der Einfluss von Doomscrolling

Ein besonders kritischer Aspekt ist das sogenannte „Doomscrolling“, das den Konsum negativer Nachrichten in sozialen Medien beschreibt. In einer separaten Studie, wie karlobag.eu berichtet, wurden die Auswirkungen von Doomscrolling auf die psychische Gesundheit und die Wahrnehmung des Lebens untersucht. Forscher der Flinders University stellten fest, dass ständiger Zugang zu schockierenden Nachrichten zu einer Sucht führen und die Wahrnehmung von Vertrauen und Lebenssinn stark beeinträchtigen kann.

Die Studie zeigt, dass Doomscrolling nicht nur Stress und Angst fördert, sondern auch zu existenziellen Krisen führen kann. Dabei wurden 800 Studierende aus zwei unterschiedlichen Kulturen, Iran und den USA, untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Doomscrolling zu erhöhter existenzieller Angst und einem Pessimismus gegenüber der Menschheit beiträgt.

Um den negativen Auswirkungen von Doomscrolling entgegenzuwirken, empfehlen Experten, die Zeit in sozialen Medien bewusst zu begrenzen und regelmäßig Pausen einzulegen. Zudem sollten Entspannungstechniken wie Meditation und Atemübungen eingesetzt werden, um Stress und Angst zu verringern. Die Sensibilisierung für die emotionalen Reaktionen auf Nachrichten sowie die Suche nach Unterstützung, wenn man sich überwältigt fühlt, sind ebenfalls von großer Bedeutung.

Jankowski rät dazu, sich auf einen Nachrichtenkanal zu beschränken und die Zeit für Nachrichten zu limitieren. Offene Gespräche über Sorgen und Ängste seien wichtig, auch wenn viele Menschen sich scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Anzeichen für den Bedarf an professioneller Unterstützung sind depressive Phasen über zwei Wochen oder suizidale Gedanken. Schnelle Hilfe bieten Hausärzte, telefonische Seelsorgen und Gesundheitsämter.