Jüterbogs Bürgermeister Arne Raue: AfD-Beitritt sorgt für Aufregung!
In Brandenburg steht ein historischer Wendepunkt bevor: Der parteilose Bürgermeister von Jüterbog, Arne Raue, hat einen Mitgliedsantrag bei der AfD gestellt. Damit könnte er der erste hauptamtliche Bürgermeister mit AfD-Parteibuch in Brandenburg werden, wie Tagesschau berichtet. Der zuständige Kreisverband Teltow-Fläming hat die Aufnahme bereits einstimmig beschlossen, und nach einer einmonatigen Widerspruchsfrist wird Raue voraussichtlich offiziell Mitglied im Landesverband Brandenburg.
Raue, der seit 2011 das Amt des Bürgermeisters in der rund 13.000 Einwohner zählenden Stadt Jüterbog innehat, ist kein Unbekannter in der politischen Landschaft. Seine Nähe zur AfD war lange Zeit offensichtlich, und er hat in der Vergangenheit bereits mehrfach mit der Partei kooperiert. So gab es Absprachen, bei denen die AfD ihm das Feld überließ, um die SPD im Wahlkreis zu schwächen. Diese strategische Entscheidung könnte sich als entscheidend erweisen, da die AfD hofft, mit Raues Unterstützung das Direktmandat zu gewinnen.
Ein neuer Weg für die AfD
Die Reaktionen auf Raues Beitritt zur AfD sind gemischt. Während die AfD-Spitze, darunter die Bundesvorsitzende Alice Weidel, den Schritt als Stärkung der kommunalpolitischen Verankerung der Partei feiert, äußern Kritiker Bedenken. Raue selbst erklärte, dass er nie ein Geheimnis aus seiner Zustimmung zu den Inhalten der AfD gemacht habe und rechnet nicht mit einem großen Aufschrei in seiner Stadt. „Ich bin dieses Brandmauer-Geschwafel leid“, sagte er, und betonte, dass er weiterhin Politik vor Ort gestalten wolle.
Der Landesabgeordnete Erik Stohn von der SPD zeigte sich hingegen wenig überrascht von Raues Entscheidung und vermutet, dass dieser auch eine Bundestagskandidatur über die AfD anstreben könnte. Die Neuwahlen, die am 23. Februar 2025 stattfinden sollen, könnten für Raue eine neue politische Bühne bieten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Arne Raue, geboren 1970, hat eine lange Karriere im öffentlichen Dienst hinter sich, bevor er Bürgermeister wurde. Er war unter anderem beim Landesrechnungshof Brandenburg, im Innenministerium und bei der Brandenburger Polizei tätig. Seine Aussagen über die AfD sind eindeutig: „Wer seine Familie und seine Heimat liebt, muss sich automatisch zur AfD hingezogen fühlen“, erklärte Raue. Diese Überzeugung könnte ihn in seiner neuen Rolle als AfD-Mitglied weiter antreiben.
Die Entwicklung in Jüterbog ist nicht isoliert. Im vergangenen Jahr wurde Robert Sesselmann im thüringischen Sonneberg zum ersten AfD-Landrat Deutschlands gewählt, und mit Hannes Loth gab es bereits einen hauptamtlichen AfD-Bürgermeister in Sachsen-Anhalt. Die AfD scheint sich zunehmend in der kommunalen Politik zu etablieren, was die politische Landschaft in Deutschland nachhaltig verändern könnte, wie auch n-tv berichtet.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die politische Situation in Brandenburg entwickeln wird und ob Arne Raue tatsächlich der erste hauptamtliche AfD-Bürgermeister wird. Die Vorzeichen stehen jedoch günstig für die AfD, die mit Raues Beitritt einen weiteren Schritt in Richtung einer stärkeren Präsenz in der Kommunalpolitik macht.