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In Brandenburg brodelt es in der Metall- und Elektroindustrie! Die IG Metall hat in den letzten Verhandlungen einen Tarifabschluss erzielt, der für Millionen von Beschäftigten weitreichende Folgen hat. Der Bezirksleiter Daniel Friedrich verkündete, dass die Löhne ab April 2025 um 2,0 Prozent und ein Jahr später um weitere 3,1 Prozent steigen werden. Zudem erhalten die Arbeitnehmer eine Einmalzahlung von 600 Euro, die spätestens im Februar 2025 ausgezahlt wird. Dies wurde von Tagesschau berichtet.
Die Verhandlungen waren alles andere als einfach. Die IG Metall war ursprünglich mit einer Forderung von 7 Prozent mehr Entgelt in die Gespräche gestartet, während die Arbeitgeber nur 3,6 Prozent anbieten wollten. Der Kompromiss zeigt, dass beide Seiten unter dem Druck der wirtschaftlichen Unsicherheit bereit waren, Zugeständnisse zu machen. Friedrich betonte, dass dieser Abschluss Stabilität bringe, auch wenn er nicht gefeiert werde.
Ein wichtiger Schritt für die Branche
Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten und läuft bis Oktober 2026. Besonders bemerkenswert ist, dass die Friedenspflicht nicht wie gewohnt zwei Wochen vor Ende der Laufzeit endet, sondern bereits im September. Dies könnte zu weiteren Verhandlungen führen, die für die Branche entscheidend sein könnten. Die IG Metall hat zudem angekündigt, dass der Tarifvertrag auch in anderen Regionen übernommen werden soll, was für rund 3,9 Millionen Beschäftigte bundesweit von Bedeutung ist.
Die Tarifverhandlungen haben auch eine Signalwirkung für die gesamte deutsche Wirtschaft. Die Metall- und Elektroindustrie ist mit 4,6 Millionen Beschäftigten die größte Industriebranche des Landes. Ein erfolgreicher Abschluss in diesem Sektor könnte auch andere Branchen dazu bewegen, ähnliche Vereinbarungen zu treffen. Christoph Schröder, Tarifexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft, äußerte sich optimistisch: „Man darf davon ausgehen, dass der Tarifvertrag nun auch schnell in den anderen Tarifzonen übernommen wird.“
Reaktionen und Ausblick
Die Reaktionen auf den Tarifabschluss sind gemischt. Während der Präsident von Gesamtmetall, Stefan Wolf, seine Zufriedenheit äußerte, betonte er, dass es keinen Grund zur Euphorie gebe. Die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite hoffen, dass dieser Kompromiss auch ein Signal an die Politik sendet: Kompromisse sind möglich, auch wenn sie schmerzhaft sind. In der chemisch-pharmazeutischen Industrie wurden zuletzt höhere Abschlüsse erzielt, was den Druck auf die Metallindustrie erhöht.
Für Unternehmen wie Volkswagen, die eigene Haustarifverträge haben, könnte dieser Abschluss jedoch nicht eins zu eins übertragbar sein. Dort laufen derzeit Verhandlungen über die Tarife von mehr als 120.000 Beschäftigten, und die Unternehmensleitung hat harte Sparpläne angekündigt. Die nächste Tarifrunde bei VW ist für den 21. November angesetzt, und die Sprecherin des Unternehmens betonte die Notwendigkeit einer Kostenentlastung.
Insgesamt zeigt der Tarifabschluss der IG Metall, dass in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit Kompromisse nötig sind, um Stabilität zu gewährleisten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich dieser Abschluss auf die gesamte Branche und darüber hinaus auswirken wird, wie auch MOZ berichtet.