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In Brandenburg wurde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt, der bisher nur bei Wasserbüffeln auf einer Weide in Hönow nachgewiesen wurde. Tests auf weitere Tierbestände sind im Gange, jedoch liegen bislang keine weiteren bestätigten Fälle vor. Die zuständigen Behörden haben Maßnahmen ergriffen, um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen. Allerorts werden Betriebe in der Schutzzone um die betroffene Weide kontrolliert. Zur Schadensminimierung in der Landwirtschaft wurden alle Schweine und andere Klauentiere im Umkreis von einem Kilometer um den Fundort vorsorglich getötet.
Die Weide in Hönow wurde desinfiziert und es wurde ein Zaun errichtet, um Wildtiere fernzuhalten. Die Eindämmung des MKS-Ausbruchs hat oberste Priorität, wie auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir angekündigt, der am 13. Januar ein Treffen mit Branchenvertretern plant. Der Ansteckungsweg des Virus, das die Herde mit 14 Büffeln betroffen hat, bleibt unklar. Deutschland galt seit über 30 Jahren als MKS-frei, und in anderen europäischen Ländern gab es seit Jahren keine Ausbrüche. Der aktuell festgestellte Erreger gehört zur Variante Serotyp O, die in verwandten Viren im Nahen Osten und Asien vorkommt.
Weitere Maßnahmen und potenzielle Impfstoffe
Der Ursprung und Eintragsweg des Virus sind weiterhin unbekannt. Laut den Behörden könnte ein Impfstoff innerhalb weniger Tage hergestellt werden, da geeignete Impfstoffe in der MKS-Antigenbank vorhanden sind. In ganz Berlin werden die Tierbestände vorsorglich getestet, bisher wurden keinerlei erkrankte Tiere festgestellt. Allgemeinverfügungen haben den Transport von Klauentieren vorübergehend untersagt. Der Zoo und der Tierpark Berlin wurden vorübergehend geschlossen, während Mitarbeiter aus betroffenen Gebieten gebeten werden, nicht zu erscheinen. Stichprobenartige Tests bei empfänglichen Arten erfolgen unter amtlicher Aufsicht im Tierpark.
Internationale Auswirkungen sind ebenfalls zu spüren. Das südkoreanische Landwirtschaftsministerium hat alle Schweinefleischimporte aus Deutschland betroffen. MKS-Virustests werden an deutschen Schweinefleischprodukten durchgeführt, die seit dem 27. Dezember nach Südkorea geliefert wurden. Der letzte MKS-Ausbruch in Deutschland ereignete sich 1988 in Niedersachsen, der letzte in Europa war 2011 in Bulgarien. Die MKS bleibt in vielen Ländern endemisch, und illegale tierische Produkte aus diesen Ländern stellen eine erhebliche Bedrohung dar, wie auch [NDR](https://www.ndr.de/nachrichten/info/Wie-gefaehrlich-ist-die-Maul-und-Klauenseuche-Fragen-und-Antworten,mksfaq100.html) berichtet.