Medikamentenengpass in Oranienburg: Diabetikerin kämpft um Trulicity
Oranienburg. Die 66-jährige Gudrun Sczesny ist verzweifelt! Seit Juli wartet die Typ 2-Diabetikerin auf ihr lebenswichtiges Medikament Trulicity. „Früher konnte ich einfach in die Apotheke gehen und es wurde bestellt. Jetzt ist alles anders!“, klagt sie. In Oranienburg und Umgebung gibt es kaum noch Apotheken, die das Medikament führen. Sczesny hat sogar schon online bestellt, doch auch dort gibt es Engpässe.
Die Situation ist dramatisch! Die Apothekerin einer Oranienburger Apotheke berichtet: „Der Mangel betrifft alle Packungsgrößen und -stärken. Es ist nicht mehr tragbar!“ Trulicity, das auch zur Gewichtsreduktion eingesetzt wird, ist für viele Patienten unverzichtbar. Doch die Nachfrage hat die Erwartungen der Hersteller überstiegen. Katharina Bittmann von Lilly, dem Hersteller von Trulicity, erklärt: „Die Nachfrage hat ein Ausmaß erreicht, das die gesamte Arzneimittelindustrie vor Herausforderungen stellt.“
Medikamentenengpass trifft Diabetiker
Sczesny muss nun eine höhere Dosis von 1,5 Milligramm spritzen, obwohl sie zuvor mit 0,75 Milligramm gut eingestellt war. „Das ärgert mich unheimlich!“, sagt sie. Die Nebenwirkungen sind spürbar: „Ich kann nicht mehr vernünftig aufs Klo gehen.“ Sie ist besorgt, dass sie im Dezember, wenn sie ihre nächste Verschreibung benötigt, erneut ohne das Medikament dasteht. „Die Versorgung ist nicht sichergestellt in Deutschland“, bestätigt eine Apotheke.
Die Situation ist nicht nur frustrierend, sondern auch bedrohlich für die Gesundheit von Sczesny. „Wenn ich Trulicity nicht bekomme, bleibt mir nur Eiweiß zu essen“, sagt sie resigniert. Ihre Sorge um die eigene Gesundheit ist groß: „Ich möchte auch noch 85 werden und einigermaßen gesund alt werden.“ Doch ohne das richtige Medikament ist das Wohlbefinden in Gefahr. „Es beeinträchtigt mein Wohlbefinden und eventuell auch meine Gesundheit“, warnt sie eindringlich.