Oberspreewald-LausitzPolitik

Grüne in der Lausitz: Wahlkampf unter extremen Bedingungen!

Der Wahlkampf hat die Lausitz fest im Griff, und die Grünen stehen vor einer gewaltigen Herausforderung. Carolin Poensgen, Geschäftsführerin der Partei im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, äußert sich besorgt: „Die vorgezogenen Bundestagswahlen sind für uns ein enormer Kraftakt, den wir kaum allein bewältigen können“, berichtet sie der taz. Trotz finanzieller Unterstützung von der Bundesebene, bleibt die personelle Lage angespannt. „Wir sind nur wenige Grüne und müssen unsere Kräfte bündeln und uns gegenseitig motivieren“, fügt sie hinzu. Die Plakataktionen werden in vielen Orten des Kreises nicht möglich sein, obwohl die Basis alles daran setzt, ihre Botschaft an belebten Ecken zu verbreiten.

Die Situation ist jedoch nicht überall gleich. In Märkisch-Oderland, einem anderen Teil Brandenburgs, zeigt man sich gelassener. Christian Göritz-Vorhof, Sprecher des dortigen Kreisverbands, hebt hervor, dass die Strukturen gut etabliert sind und die Mitglieder viel Erfahrung aus vorherigen Wahlkämpfen mitbringen. „Wir haben in den letzten Wahlkämpfen viel Routine gesammelt“, sagt er optimistisch. Thomas von Gizycki aus Oberhavel teilt diese positive Sicht und glaubt, dass der Frust über die Ampelregierung im Straßenwahlkampf nachlässt.

Winterliche Herausforderungen für den Wahlkampf

Doch der Winter bringt zusätzliche Schwierigkeiten mit sich. Nele Bär, Kreissprecherin im Wartburgkreis-Eisenach, macht deutlich, dass die Motivation der Mitglieder leidet. „Offen gezeigter Rechtsextremismus und Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen haben es schwer gemacht, die Mitglieder für den Wahlkampf zu gewinnen“, erklärt sie. Die Kälte und Dunkelheit erschweren die Durchführung von Wahlkampfaktionen erheblich. „Es wird nochmal schwieriger, Leute zu motivieren, sich bei Eiseskälte und Schneeregen an einem Samstag in die Fußgängerzone zu stellen“, so Bär weiter.

Die scheidende Bundesgeschäftsführerin Emily Büning erkennt an, dass der erneute Wahlkampf für die Mitglieder „wirklich hart wird“. Dennoch sieht sie auch Vorteile in der kurzen Vorlaufzeit: „Der Wahlkampf wird knackig, Ressourcen können sehr effizient eingesetzt werden.“ Die Bundespartei hat bereits Unterstützung zugesagt, nachdem die Grünen in Thüringen und Brandenburg bei den Landtagswahlen an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert sind. Diese Niederlagen haben die Motivation der Mitglieder zusätzlich belastet.

Briefwahl und Zeitdruck

In Gera, wo die Bundestagswahl ebenfalls bevorsteht, ist der Druck spürbar. Susanne Sothen, stellvertretende Kreiswahlleiterin, berichtet von der steigenden Zahl der Briefwähler: „Wir werden uns ungefähr dahin ausrichten, dass 18.000 Personen die Briefwahl auf jeden Fall vornehmen werden.“ Die Vorbereitungen laufen bereits, und die Erfahrungen aus den kürzlich durchgeführten Landtagswahlen kommen den Wahlhelfern zugute. „Die Abläufe sind bei den Mitarbeitern noch drin“, erklärt Sothen optimistisch.

Die Herausforderungen sind also vielfältig: von der Mobilisierung der Mitglieder in der Kälte bis hin zur Organisation der Briefwahl. Die Grünen müssen sich anpassen und ihre Kampagnen auf die ländlichen Regionen abstimmen, um die Unterstützung der Wähler zu gewinnen. Der Druck ist hoch, doch die Hoffnung auf eine positive Wende bleibt bestehen, während die Parteien sich auf den kommenden Wahlkampf vorbereiten.

NAG Redaktion

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