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B96-Ausbau: IHKs fordern dringend Verbesserungen vor der Wahl!

Sechs Wochen vor der Bundestagswahl fordern die Industrie- und Handelskammern (IHK) Neubrandenburg und Potsdam den dringenden Ausbau der Bundesstraße B96. In einem gemeinsamen Brief an die Politik sowie an Verbände und Initiativen wird die Verbesserung dieser Nord-Süd-Achse als essenziell für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region betrachtet.

Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg, hebt hervor, dass die B96 derzeit mit bis zu 14.000 Fahrzeugen täglich überlastet ist. Engpässe und Sicherheitsrisiken prägen die aktuelle Verkehrssituation. Auch Dr. Christian Herzog, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam, fordert die brandenburgische Landesregierung auf, den Ausbau zu einer Chefsache zu machen, um die Lebensqualität und den Wirtschaftsverkehr in der Region nachhaltig zu verbessern. In diesem Kontext wurde eine neue Informationsbroschüre mit dem Titel „Ausbau der Verbindungsachse B 96 – Für eine starke Wirtschaftsregion“ veröffentlicht, die an politische Entscheidungsträger versendet wurde, um die Umsetzung der Projekte zu fördern.

Details zum Ausbauprojekt

Die Broschüre enthält Grafiken zu den erforderlichen Ausbaumaßnahmen sowie zum aktuellen Umsetzungsstand. Die IHKs erwarten von dem geplanten Ausbau nicht nur eine Verbesserung des Wirtschaftsverkehrs, sondern auch eine bessere Anbindung der nordostdeutschen Tourismusregionen. Ein Aktionsbündnis mit dem Namen „B96-Ausbau: So nicht!“ protestiert jedoch gegen die Ausbaupläne, da die Kritiker argumentieren, dass 60 Prozent des geplanten Ausbaus als Neubau klassifiziert werden sollte, was den Klimaschutzgedanken widerspreche. Das Bündnis fordert einen moderaten Ausbau, der bessere Überholmöglichkeiten schafft, sowie eine Umverteilung der eingesparten Gelder in das Schienen- und Radwegenetz.

Die B96 verläuft durch die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg und dient als wichtige Verkehrsachse, insbesondere um Wochenend- und Ferienströme aus dem Großraum Berlin zur Ostsee zu kanalisieren. Das Projekt „Ausbau der B 96 Neustrelitz – Neubrandenburg“ zielt darauf ab, die Verkehrssituation im Nordosten Deutschlands zu verbessern, indem die Verbindung zwischen dem Berliner Raum und der Ostsee attraktiver gestaltet wird.

Die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) war mit der Linienplanung für den Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg beauftragt. Im September 2019 wurde die Linienbestätigung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern erteilt, womit die Planungsleistungen der DEGES abgeschlossen sind und die weitere Bearbeitung des Projekts nun durch das Land übernommen wird.

Für weitere Details zu den aktuellen Entwicklungen rund um den B96-Ausbau siehe die Berichterstattung von Nordkurier und DEGES.