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Der Rückblick auf das Jahr 2024 zeigt, dass das Gastgewerbe in Potsdam mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert war. Trotz Übernachtungsrekorden und stabiler Buchungslage wird die Branche von zunehmenden Abgaben und einem markanten Rückgang der Umsätze belastet. So verzeichnete die Tourismusbranche in Potsdam im vergangenen Jahr einen Anstieg der Übernachtungen um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was für einige Optimismus schürte. Allerdings war der bundesweite Umsatz in der Gastronomie von Januar bis Oktober um 18 Prozent eingebrochen; das Herbstgeschäft war sogar um 54 Prozent schlechter als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, wie [maz-online.de](https://www.maz-online.de/lokales/potsdam/potsdams-dehoga-zu-mehrwertsteuer-bettensteuer-fachkraeftemangel-und-inflation-in-hotellerie-und-ZLUAMCK4RNBMJNR5M26BDQGJYE.html) berichtete.
Ein massiver Einschnitt stellt die Rückkehr des Mehrwertsteuersatzes für Speisen von 7 Prozent auf 19 Prozent dar, der viele Betriebe vor erhebliche Herausforderungen stellt. 87,0 Prozent der befragten Gastronomiebetriebe sahen sich gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. Parallel dazu berichteten 66,1 Prozent von Ertragsrückgängen, und 63,3 Prozent klagten über weniger Gäste, wie [gastronomie-report.de](https://www.gastronomie-report.de/news/2024/07/dehoga_umfrage_umsatzrueckgang.php) feststellte.
Probleme der Branche
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bleibt die Hotellerie in Potsdam relativ stabil, was auch an den mehreren Neueröffnungen in den vergangenen Jahren liegt. Dennoch äußern 75 Prozent der befragten Mitglieder ein Gefühl der Unsicherheit, da sie von einem Rückgang der Gästezahlen berichten. Der Umsatz in der Brandenburger Gastronomie ist 2024 um 11 Prozent gesunken.
Zusätzlich drängen steigende Betriebskosten, insbesondere bei Energie und Lebensmitteln, viele Gastronomiebetriebe dazu, geplante Investitionen zurückzufahren oder ihre Öffnungszeiten zu reduzieren. 40,5 Prozent der Betriebe gaben an, ihre Öffnungszeiten angepasst zu haben, während 77,8 Prozent geplante Investitionen streichen mussten. Weitere 5,7 Prozent der Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Betriebe aufzugeben.
Der Fachkräftemangel bleibt ein weiteres drängendes Problem. Die Branche verzeichnete einen Rückgang von 10 Prozent in der Gastronomie und 5 Prozent im Beherbergungsgewerbe. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 30 Prozent der Beschäftigten einen Migrationshintergrund haben, was die Integration ausländischer Arbeitskräfte erschwert. Zudem kämpfen die Betriebe mit bürokratischen Hürden und Schwierigkeiten bei Genehmigungsvorgängen.
Ein weiterer Aspekt sind die neu eingeführten Abgaben, wie die Bettensteuer, die nicht nur die Kosten für Unternehmen erhöht, sondern auch die Forderung nach einer umfassenden Tourismusabgabe verstärkt hat. Dennoch bleibt die Buchungslage in Potsdam relativ positiv, was Hoffnung auf eine Besserung der Situation gibt.