
Die Freilichtbühne im Templiner Bürgergarten steht seit Jahren im Fokus der Diskussionen über ihren bedenklichen Zustand. Jürgen Lemke, der seit 2007 in Templin lebt, äußerte sein Bedauern über den verfallenen Zustand der Bühne. In Gesprächen mit Zeitzeugen wie Horst Mallek und Günter Harms sammelte er Erinnerungen an die einst lebhaften Veranstaltungen, die dort stattfanden. Die Freilichtbühne wurde im Jahr 1967 fertiggestellt und war bekannt für Sommerfilmtage, Konzerte und Auftritte von Schlagersängern.
Ursprünglich war geplant, die Bühne neben dem Wasserturm in der Prenzlauer Allee zu errichten, jedoch erachtete man den Standort als ungeeignet. Stattdessen wurde der Aushub eines angrenzenden Mehrfamilienhauses für den Bau der Bühne verwendet. Es gab lediglich Teilreparaturen der Elektroanlage anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Bürgergartens, doch die Bühne blieb bis heute nicht dauerhaft bespielbar. Klaus Hülsekopf und andere Bürger stimmen Lemkes Einschätzung über den Zustand der Freilichtbühne zu.
Erinnerungen an vergangene Zeiten
Die Erinnerungen an die aktive Nutzung der Freilichtbühne sind stark bei den Anwohnern verankert. Dr. Detlef Luckow erinnerte sich an seine Schulzeit und die Konzerte, die dort stattfanden. Margit Dura berichtete von der großen Beliebtheit von Veranstaltungen mit Westkünstlern in den 1970er Jahren. Klaus Preuß erzählte von einer Kinovorstellung, die wegen eines Gewitters abgebrochen werden musste. Ronald Wienecke und Tobias Wokan brachten ebenfalls traditionelle Veranstaltungen, die am 1. Mai stattfanden, ins Gespräch.
Klaus-Dieter Kleiß betonte den Wunsch nach einer Wiederbelebung der Freilichtbühne und verglich diesen Wunsch mit dem Hyparschalen-Komplex in Templin. Die Hyparschale, die als Schlechtwetteralternative zur Freilichtbühne 1968 errichtet wurde, hat in den letzten Jahren eine umfassende Sanierung erfahren, die einen neuen Impuls für die örtliche Kultur bieten könnte.
In den letzten Jahren wurden drei Hyparschalen, darunter die in Templin, saniert. Ursprünglich wurden nach der Wende die Nutzungen der Schalen, die von Ulrich Müther entworfen wurden, aufgegeben, was zu deren Verfall führte. Die Hyparschale in Templin wurde 1972 unter der Leitung des FDGB fertiggestellt und steht seit 2004 unter Denkmalschutz. Das Ensemble umfasst mehrere Nutzungen, wie eine Kita, Büroflächen und Gastronomie, und bietet so die Möglichkeit, Synergieeffekte zu nutzen, wie [immergut-architektur.de](https://www.immergut-architektur.de/portfolio-item/hyparschale-templin/) berichtet.