Uckermark

Malchow diskutiert: Ist der Westen wirklich der Gute im Ukraine-Krieg?

In der kleinen Gemeinde Malchow, nahe Prenzlau, wurde erneut ein brisantes Thema angesprochen, das die Gemüter erhitzt: der Ukraine-Krieg. Bei einem Gemeindeabend, organisiert von Pfarrer Thomas Dietz, wurde der Journalist Patrik Baab eingeladen, um eine alternative Sichtweise auf den Konflikt zu präsentieren. Er forderte die Anwesenden eindringlich auf, sich nicht nur auf reißerische Schlagzeilen zu verlassen, sondern selbst zu recherchieren und kritisch zu denken. Dies fand großen Anklang, denn viele der Zuhörer scheinen bereits an dem vorherrschenden Narrativ zu zweifeln, das den Westen als die Guten und Russland als den alleinigen Bösewicht darstellt, wie [Nordkurier](https://www.nordkurier.de/regional/uckermark/durchschnittliche-uberlebenszeit-eines-soldaten-betraegt-dort-vier-stunden-3055266?womort=Duckermark) berichtete.

Baab, der in seinem Buch „Auf beiden Seiten der Front“ detailliert auf die komplexe Geschichte der Ukraine eingeht, beleuchtet die Interessen, die hinter dem Konflikt stehen. Besonders die Rolle der USA und der NATO sind für ihn entscheidend. Er schilderte eindrucksvoll, wie die Ukraine seit Jahrzehnten ein Spielball internationaler Mächte ist und wie die geopolitischen Spannungen zu einem furchtbaren Sterben führen. In Bachmut, einem der Brennpunkte des Konflikts, beträgt die durchschnittliche Überlebenszeit eines Soldaten erschreckende vier Stunden. Über 750.000 Menschen haben bereits ihr Leben verloren, während das öffentliche Leben in anderen Teilen des Donbass, nur 80 Kilometer hinter der Front, erstaunlicherweise zurückgekehrt ist.

Die Realität im Kriegsgebiet

Die Schilderungen von Baab sind nicht nur erschütternd, sondern auch aufschlussreich. Trotz des Krieges zeigt die Bevölkerung in den weniger betroffenen Gebieten eine bemerkenswerte Loyalität zu Russland. Baab berichtete, dass Russland massiv in die Region investiert, Arbeitsplätze schafft und die Infrastruktur verbessert. „Die Menschen wollen nicht vom Westen befreit werden“, erklärte er. Diese Investitionen haben dazu geführt, dass Wohnraum für 40.000 Menschen geschaffen wurde und die Region wirtschaftlich boomt. Besonders junge Menschen sehen wieder eine Zukunft, was die Loyalität zur russischen Seite stärkt.

Die Renten wurden auf russisches Niveau angehoben, was ebenfalls zur Loyalität beiträgt. Baab betonte, dass die Menschen in der Region unter den ukrainischen Milizen gelitten haben und Frieden nur mit den Russen möglich sei. Diese Perspektive ist für viele schwer nachvollziehbar, aber sie zeigt die Komplexität des Konflikts und die unterschiedlichen Wahrnehmungen der Beteiligten.

Sehnsucht nach Frieden

Ein zentrales Thema, das Baab in seinen Erzählungen immer wieder anspricht, ist die große Sehnsucht nach Frieden. Die Menschen in der Region sind müde vom Krieg und wünschen sich nichts sehnlicher, als dass die Kämpfe ein Ende finden. Baab äußerte sich wütend über die hiesigen Politiker und Journalisten, die seiner Meinung nach den Krieg vorantreiben. „Ich würde mir wünschen, dass die Großmäuler aus den Redaktionen an die Front gebracht werden“, sagte er. Diese eindringlichen Worte verdeutlichen die Frustration vieler über die Berichterstattung und die politische Rhetorik, die den Konflikt weiter anheizt.

Abschließend riet Baab Deutschland, sich aus dem „gefährlichsten Angriffsbündnis“ zurückzuziehen und alternative Partnerschaften, wie mit den BRICS-Plus-Staaten, zu suchen. Diese provokanten Aussagen werfen ein Licht auf die tiefen Gräben, die der Ukraine-Konflikt nicht nur zwischen den Nationen, sondern auch innerhalb der Gesellschaften zieht.

NAG Redaktion

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