
Rostock investiert massiv in mehrere Bauvorhaben, die die Stadtentwicklung vorantreiben sollen. In einer aktuellen Übersicht wurden Investitionen von insgesamt über 300 Millionen Euro angekündigt, darunter 200 Millionen Euro für ein neues Volkstheater, 80 Millionen Euro für den Rathausanbau, 6 Millionen Euro für ein neues Hortgebäude, 18 Millionen Euro für den Ersatzneubau und die Erweiterung des Musikgymnasiums, 1,5 Millionen Euro für einen neuen Bürgerpark in Toitenwinkel sowie 3 Millionen Euro für ein Stadtteil- und Begegnungszentrum (SBZ) in Dierkow. Diese Projekte werden durch Förderungen von Bund und Land realisiert.
Am 10. Mai fand der Tag der Städtebauförderung statt, bei dem diese Bauvorhaben im Mittelpunkt standen. Der Dierkower Graben wurde in eine Festmeile für Familien verwandelt, wobei lokale Akteure eingebunden wurden. Ute Fischer-Gäde, Senatorin für Stadtplanung, eröffnete die Veranstaltung und informierte über das neue Wohn- und Arbeitsgebiet Warnowquartier, das am östlichen Ufer der Unterwarnow entstehen soll. Hierbei äußerten sich Bedenken, dass das Warnowquartier vorwiegend nur wohlhabenden Bürgern zugänglich sein könnte. Fischer-Gäde betonte die Notwendigkeit einer klugen Planung sowie einer stufenweisen Entwicklung, um die zukünftige Bevölkerungsentwicklung und den Bedarf an Einrichtungen wie Kitas zu berücksichtigen.
Bauvorhaben Warnowquartier
Das WarnowQuartier wird am östlichen Ufer der Unterwarnow entstehen und ist dabei westlich vom Speckgraben, nördlich vom Dierkower Damm, östlich vom Zingelgraben und südlich von der Unterwarnow begrenzt. Dieses neue Quartier wird eine Verbindung zwischen der Innenstadt und den östlichen Stadtgebieten Dierkow, Toitenwinkel und Gehlsdorf herstellen und stellt einen zentralen Bestandteil der gesamtstädtischen Entwicklung von Rostock dar. Laut Berichten leistet es einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung im sogenannten Rostocker Oval.
In der vergangenen Woche fand die zweite Informationsveranstaltung zum WarnowQuartier statt. An dieser Veranstaltung nahmen Bürger*innen teil, um sich über den Planungsstand zu informieren und mit Verantwortlichen der Stadt Rostock und der RGS zu diskutieren. Themen waren unter anderem der Grünraum, Erschließung sowie Konzeptvergabe, sowie die geplanten öffentlichen Gebäude wie ein Mehrgenerationenhaus und Theaterwerkstätten. RGS-Projektleiter Sven Thalheim gab einen Rück- und Ausblick auf die Schritte im Jahr 2023 und die Planungen für 2024. Die erste Baumaßnahme soll im Dezember 2023 beginnen, fokussiert auf die Ausgleichs- bzw. Renaturierungsmaßnahme des Grünraums in der Speckgrabenniederung. Die Hauptarbeiten werden voraussichtlich im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein, während der Bebauungsplan kurz vor dem Beschluss der Bürgerschaft steht, voraussichtlich im Februar 2024.
Am Tag der Städtebauförderung wurden zudem Einblicke in die Großbaustelle des Rathausanbaus gegeben. Seit Februar 2023 wurden etwa 60.000 Tonnen Erdreich für die Baugrube bewegt. Ein 70 Meter hoher Kran ist geplant, um die Rohbauarbeiten zu unterstützen. Die Grundsteinlegung für den Rathausanbau ist für Juni/Juli 2023 vorgesehen, während die Fertigstellung für 2028 erwartet wird.