
Auf einem Privatgrundstück in Bündigershof wurden bei Bauarbeiten die Überreste eines menschlichen Skeletts entdeckt. Dies berichtete die SVZ. Unmittelbar nach dem Fund erfolgten erste kriminaltechnische Untersuchungen durch die Polizei. Fortan wurde die Kriminalpolizei hinzugezogen, um weitere Experten zur genauen Bewertung des Skelettfundes zu konsultieren.
Die Ergebnisse der Untersuchung durch die untere Denkmalschutzbehörde und Archäologen liegen mittlerweile vor. Laut Roland Kamenz, Pressesprecher der Polizeidirektion Ost, sind die Skelettteile älteren Datums und stammen möglicherweise aus dem Mittelalter oder der frühen Neuzeit. Nach derzeitigem Stand handele es sich jedoch voraussichtlich nicht um einen Fall für die Brandenburger Polizei. Vor Ort gab es Spekulationen, ob die Überreste mit Geschehnissen am Ende des Zweiten Weltkriegs in Zusammenhang stehen könnten, diese Vermutungen konnten bislang jedoch nicht erhärtet werden.
Ähnliche Skelettfunde in der Region
Ein weiterer bemerkenswerter Skelettfund im deutschsprachigen Raum wurde kürzlich in der Prignitz dokumentiert, wie WELT berichtete. Dort wurde ein Skelett eines Mannes entdeckt, der im Mittelalter mit dem Rad bestraft wurde. Der Fundort liegt zwischen Perleberg und Pritzwalk, und die Entdeckung erfolgte zufällig während archäologischer Grabungen.
Archäologe Jost Auler bezeichnete diesen Fund als einzigartig und erläuterte die Möglichkeit, die Spuren der Strafe näher zu untersuchen. Der Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege, Franz Schopper, unterstrich die Bedeutung des Geräderten für die Kultur- und Rechtsgeschichte. Die Untersuchung ergab, dass der Mann zwischen 35 und 39 Jahren alt war und sein Gesicht durch einen Schlag stark verletzt war.
Die Strafe des Räderns umfasste zwei Schritte: das Zerschlagen der Knochen und das anschließende Binden an das Rad. Der Mann starb qualvoll, und da keine historischen Unterlagen über sein Vergehen vorliegen, bleibt unklar, warum er bestraft wurde. Die Knochenteile befinden sich jetzt in einem Pappkarton im Archiv unter der Bezeichnung „Befund 179“.