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Eindringlicher Roman über Kriegstraumata: Lesung in der Stadtbücherei!

Die Autorin Miriam Bavarel, aufgewachsen im Bremer Viertel Walle, wird am 9. Mai in der Stadtbücherei aus ihrem neuen Roman „Die Zeit der Waller Wölfinnen“ lesen. Der Roman thematisiert Flucht, Verlust und Überleben in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Bremen. Die Inspiration für die Geschichte stammt aus den Memoiren ihrer Mutter, die Bavarel 16 Jahre nach deren Tod entdeckte.

In ihren Recherchen nutzte Bavarel nicht nur schriftliche Aufzeichnungen, sondern auch Tonbandaufnahmen ihrer Mutter. Der Roman behandelt bedeutende Themen wie Liebe, Hass und den Verlust der Heimat und beleuchtet die Auswirkungen des Krieges auf Menschen, die auch langfristig spürbar sind. Laut dem Bericht der Rheinpfalz wird der Wolf als Leitmotiv des Erzählens verwendet, was den Titel „Die Zeit der Waller Wölfinnen“ symbolisch unterstreicht.

Die Handlung des Romans

„Die Zeit der Waller Wölfinnen“ erzählt die Geschichte von Hella und Hannes, deren Leben sich in den letzten Kriegstagen und in der Nachkriegszeit entfaltet. Hella wächst unter der Obhut ihrer Mutter und Großmutter in Walle auf, während Hannes als „Wolfskind“ aus Ostpreußen flieht. Die Autorin hat für den Roman auf umfangreiche Recherchen und Augenzeugenberichte zurückgegriffen, die die emotionalen Erlebnisse im Bunker, die Flucht sowie die Herausforderungen der Nachkriegszeit eindringlich beschreiben. Laut einem Bericht des Weser-Kurier blieben nach dem Krieg Tausende ostpreußische Kinder elternlos in Litauen zurück, ein weiteres zentrales Thema des Romans.

Der Roman, der im März 2024 im Kellner-Verlag in Bremen erscheint, entstand innerhalb von sechs Monaten, wobei Bavarel früh morgens schrieb. Ein Denkanstoß für das Schreiben war eine alte Schultasche, die sie nach dem Tod ihrer Mutter aufbewahrt hatte. Bavarel, die 1973 geboren wurde und mit ihrem Ehemann sowie vier Kindern in Genf lebt, sieht den Roman als Fortführung der Erinnerungsarbeit ihrer Mutter. Ihre Mutter, Gisela Potulski, unterrichtete 30 Jahre an der Grundschule Nordstraße und verstarb 2007. Bavarel plant auch Lesungen in Bremen für April und Mai 2024.