OsterholzPolitik

Klimaschutz im Fokus: So will die Regierung die Moore retten!

In der Diskussion um Klimaschutz und Moorschutz hat Hans-Gerhard Kulp von der Biologischen Station Osterholz die dringende Notwendigkeit einer klaren politischen Richtung hervorgehoben. Wie der Weser Kurier berichtet, müsse die kommende Regierung den Bürgern deutlich machen, dass Veränderungen im Klimaschutz unausweichlich seien. Besonders die Bedeutung von Mooren, die als größter CO2-Speicher in der Region fungieren, wird betont. Gleichzeitig wird auf die Problematik hingewiesen, dass Moore durch landwirtschaftliche Nutzung CO2 abgeben.

Um dieses Problem anzugehen, sind Pilotprojekte geplant, die darauf abzielen, landwirtschaftlich genutzte Moorflächen durch Wiedervernässung in einen klima-freundlicheren Zustand zu versetzen. Kulp fordert, dass Landwirte Planungssicherheit für die Umstellungen ihrer Betriebe erhalten müssen, um die notwendigen Transformationen erfolgreich umsetzen zu können. Er kritisiert das politische „Hickhack“ und den fehlenden Konsens im Klimaschutz, insbesondere hinsichtlich der Unsicherheit über zukünftige Regelungen für Verbrennerfahrzeuge.

Positionen der Parteien und Strategien

In der politischen Diskussion äußern sich auch die Direktkandidaten zu den Themen Klimaschutz und Moornutzung. Herbert Behrens von Die Linke kritisiert die Abschaffung von Sektorziele im Klimaschutzgesetz und fordert eine sozialverträgliche Transformation der Moornutzung. Lena Gumnior von Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für eine nachhaltige Nutzung von Mooren ein, während Gero Hocker von der FDP auf die Notwendigkeit einer starken landwirtschaftlichen Produktion an Moorstandorten hinweist.

Özge Kadah von der SPD sieht in der Wiedervernässung eine Möglichkeit, Klimaschutz und wirtschaftliche Interessen zu vereinen. Andreas Mattfeldt von der CDU spricht die Herausforderungen des Klimaschutzes an und betont die Notwendigkeit, Moore als CO2-Speicher zu schützen. Susanne Rosilius von der AfD fordert wissenschaftsbasierten und ideologiefreien Entscheidungen zur Vereinbarkeit von Klimaschutz und Wirtschaft.

Eine umfassende Strategie zur Bekämpfung der Treibhausgasemissionen aus Moorböden wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt. Das Bundes-Klimaschutzgesetz setzt ehrgeizige nationale Klimaschutz-Ziele, während die Nationale Moorschutzstrategie darauf abzielt, Moorböden zu schützen und zu erhalten. Diese Maßnahmen sind maßgeblich, da Moorböden rund 53 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursachen, was etwa 7,5% der deutschen Treibhausgasemissionen ausmacht.

Ein zentrales Ziel ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen aus Moorböden um jährlich 5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent bis 2030. Dies soll insbesondere durch die Wiedervernässung entledigter Moorböden erreicht werden, um die Emissionen nachhaltig zu senken. Zudem wird ein integrativer Ansatz gefordert, um die gesellschaftliche Akzeptanz für den Moorschutz zu fördern und den Schutz der Moorflächen langfristig zu garantieren.