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Rinke in Osterholz: Warum Zeitungen unsere Demokratie retten müssen!

Am 20. März 2025 hielt der Berliner Schriftsteller Moritz Rinke einen eindrucksvollen Vortrag im vollbesetzten Rathaussaal in Osterholz-Scharmbeck, auf Einladung des Loccumer Kreises. Die große Resonanz überraschte sowohl Rinke als auch die Organisatoren. Geboren 1967 in Worpswede, studierte Rinke angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und hat für namhafte Zeitungen wie die Süddeutsche Zeitung, die Zeit und die Frankfurter Allgemeine gearbeitet. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“, „Unser kompliziertes Leben“ und „Titelkampf“.

In seinem Vortrag plädierte Rinke für die Zeitung als Schutzmaßnahme gegen Fake News, soziale Vereinzelung und die „Tyrannei des Augenblicks“. Er betonte die fundamentale Bedeutung des Zeitungslesens, insbesondere in Bezug auf die Erziehung seiner Kinder. Rinke verwies auf eine Studie von Alexandra Borchardt, die aufzeigt, dass Gemeinden ohne Lokalreporter anfälliger für Falschinformationen sind. Dabei äußerte der Autor Besorgnis über die aktuelle Situation in den USA, vor allem über die Haltung von Präsident Trump zur Presse.

Der Einfluss der Medien auf die Gesellschaft

Rinke charakterisierte die gegenwärtige Informationsflut als „Nachrichten-Sturm“ und „Posting-Wirbel“, die zu einer rastlosen Gesellschaft führe. Der Vortrag fand großen Anklang bei den Zuhörern, die Rinke mit Applaus honorierten. Nach der Veranstaltung signierte der Schriftsteller einige seiner Bücher am Büchertisch.

Rinke stellte fest, dass Menschen die ständige Nachrichtenflut als belastend empfinden. In diesem Kontext erwähnt er auch, wie der Verlust von Lokalzeitungen zu einem Verlust gemeinschaftlicher Stimmen führt. Dabei hebt er hervor, dass Zeitungen offene Gespräche fördern können, was in sozialen Netzwerken oft nicht der Fall ist. Sein Plädoyer für einen altmodischen, gründlichen Journalismus sei begleitet von der Sorge, dass Trumps autokratischer Stil eine Bedrohung für die Pressefreiheit darstellt. Ein Zitat von Alexandra Borchardt fasst die Problematik zusammen: Bürger ohne Lokalreporter sind anfälliger für Falschinformationen, wie in dem Artikel von [Weser-Kurier](https://www.weser-kurier.de/bremen/kultur/rinkes-rauten-warum-ich-fuer-die-zeitung-schreibe-doc7zqwv14a7bofoiez2jf) thematisiert wird.

Rinke schildert bei seinen Frühstücksritualen, wie wichtig es ihm ist, dass auch seine Kinder die Zeitung lesen und sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen.