
Am Sonntag, den 6. April 2025, fand im Lokviertel von Osnabrück eine umfangreiche Bombenentschärfung statt, die rund 15.000 Menschen zur Evakuierung zwang. Anwohner mussten insbesondere aus der Umgebung des Hauptbahnhofs ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Die Maßnahmen wurden jedoch durch wiederholte Störungen verzögert. Während des Entschärfungsprozesses wurde zunehmend klar, dass sich in der Region mehrere Bomben vermuteten. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes untersuchten vier Verdachtspunkte und bestätigten den Fund von zwei 500-Kilo-Bomben (amerikanisch) sowie einer 250-Kilo-Bombe (britisch).
Verzögerungen und Sicherheitsmaßnahmen
Die Evakuierung begann um 7 Uhr und betraf etwa 15.400 Anwohner. Das Evakuierungsgebiet erstreckte sich über fast drei Quadratkilometer und umfasste mehrere Stadtteile. Während der Entschärfungsarbeiten kam es zu Verzögerungen, da Personen in der Sperrzone angetroffen wurden. Die Polizei erhielt zahlreiche Anrufe von Bürgern, die sich trotz der Evakuierung im gesperrten Bereich aufhielten. In diesen Fällen wurden zwei Personen wegen Ordnungswidrigkeiten zur Verantwortung gezogen, eine weitere Person wurde in Gewahrsam genommen.
Von den Sicherheitsmaßnahmen betroffen waren auch vier Pflegeheime und zwei Krankenhäuser, die für die Dauer der Entschärfung gesperrt werden mussten. Der Hauptbahnhof Osnabrück war ebenfalls seit 7 Uhr gesperrt, was zu Ausfällen und Verspätungen im Bahnverkehr führte. Für hilfsbedürftige Bürger wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, das unter der Nummer (0541) 323 44 90 zu erreichen ist.
Gegen Mitternacht konnte schließlich Entwarnung gegeben werden: Alle Bomben waren entschärft. Eine 500-Kilo-Bombe wurde am Nachmittag erfolgreich entschärft, während die 250-Kilo-Bombe kontrolliert gesprengt wurde. Die Entschärfung der zweiten 500-Kilo-Bombe musste unterbrochen werden, da ein Zünder entfernt werden musste. Die Bombenverdachtsfälle waren zuvor bei Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs entdeckt worden, wobei bereits rund die Hälfte der Fläche im Lokviertel sondiert worden war.
Bereits am 6. März 2025 war die letzte Entschärfung eines Blindgängers in Voxtrup erfolgt, was die Bedeutung dieser aktuellen Maßnahmen unterstreicht.