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Darmstadt’s Pawpaw-Ranch: Landwirtschaft der Zukunft im Klimawandel!

In Darmstadt beschäftigt sich Silas Müller als Landwirt intensiv mit den Herausforderungen, die der Klimawandel für die Landwirtschaft mit sich bringt. Jährlich verschwinden in Deutschland etwa 2600 Bauernhöfe, was Müller dazu veranlasste, die solidarische Landwirtschaftsgenossenschaft „Die Kooperative“ in Frankfurt zu gründen. Aktuell leitet er die „Pawpaw-Ranch“ in Darmstadt-Eberstadt, wo er eine nachhaltige und regionale Lebensmittelproduktion anstrebt.

Müller hebt die Bedeutung einer zukunftsorientierten Landwirtschaft hervor und kritisiert die lange Transportwege von Lebensmitteln. Auf seiner Ranch kultiviert er exotische Früchte wie Kiwibeeren, Khakis und Pawpaws in einem Landschaftsschutzgebiet. Seit 2023 experimentiert er erfolgreich mit Agroforsten, die hitzetolerante Pflanzen integrieren und Wasser aus Extremereignissen wie Starkregen speichern. Auf einem 3,5 Hektar großen Gelände hat er Obstbäume und Gemüsegärten angelegt, um ein günstiges Mikroklima für seine Pflanzen zu schaffen.

Ernte und Finanzierung

Im vergangenen Sommer konnte Müller eine kleine Ernte von Pawpaws und Khakis einfahren. Dabei ist zu beachten, dass Pawpaws nicht transportfähig sind und direkt nach der Ernte verzehrt werden müssen. Um die Projekte seiner Ranch finanziell zu unterstützen, verkauft er 115 Anteile an der solidarischen Landwirtschaft und vermietet 50 Minigärten, die für den Eigenanbau genutzt werden können. Diese Minigärten sind jeweils 5 auf 6 Meter groß und kosten 195 Euro, inklusive Pflanzmaterial und Gartengeräte.

Der Klimawandel hat jedoch auch weitreichende Auswirkungen auf die Landwirtschaft insgesamt. Laut Agrarheute wird der Anteil der Landwirtschaft an den globalen Treibhausgasemissionen auf 10 bis 40 Prozent geschätzt, wobei in Deutschland dieser Wert bei etwa 7 Prozent liegt. Außerdem besetzt die deutsche Landwirtschaft auf der internationalen THG-Skala den 5. Platz unter den Wirtschaftssektoren. Im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens sind Einsparungen von 38 Prozent der Treibhausgasemissionen bis 2030 erforderlich, wobei die Landwirtschaft 15 Prozent der Emissionen in den nächsten 15 Jahren reduzieren muss. Besondere Herausforderungen stellen Methan aus der Rinderhaltung und Lachgas aus der Denitrifikation des Bodens dar. Die Maßnahmen zur Emissionsreduktion dürfen dabei jedoch die Produktivität der Landwirtschaft nicht beeinträchtigen, wie fr.de berichtete.