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Energie sparen oder Klimaschutz? Eigentümer setzen auf Kostenersparnis!

Die energetische Sanierung von Wohnimmobilien in Deutschland steht vor einer entscheidenden Wende. Laut einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Civey, die im Auftrag der Bausparkasse Schwäbisch Hall durchgeführt wurde, plant jeder siebte Immobilienbesitzer in den kommenden zwölf Monaten eine Sanierungsmaßnahme. Doch das ist nicht genug, um die dringend benötigten Fortschritte bei der Energiewende im deutschen Gebäudebestand zu erzielen, wie NRWZ.de berichtet.

Die Umfrage zeigt, dass die Kosten und der bürokratische Aufwand die Hauptgründe sind, warum viele Eigentümer zögern, ihre Immobilien energetisch zu sanieren. Die Mehrheit der Befragten sieht die Senkung der laufenden Kosten und die langfristige Rentabilität als entscheidende Faktoren. „Immobilieneigentümer brauchen Verlässlichkeit und einen klaren Plan, was genau bei einer Sanierung auf sie zukommt“, erklärt Mike Kammann, Vorstandschef der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass wirtschaftliche Überlegungen für Immobilienbesitzer oft wichtiger sind als der Klimaschutz. Während 59 Prozent der Befragten die Energieeinsparung als Hauptmotiv für eine Sanierung angeben, ist der Beitrag zum Klimaschutz für nur jeden vierten Befragten ein Anreiz. Die hohen Investitionskosten stellen das größte Hindernis dar, da 51 Prozent der Befragten dies als Hauptgrund anführen, nicht zu sanieren.

Um die Sanierung zu fördern, hat der Staat verschiedene Programme ins Leben gerufen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Einzelmaßnahmen. Laut Tagesschau können Eigentümer bis zu 30.000 Euro für einzelne Sanierungsmaßnahmen wie die Dämmung von Fassaden oder den Austausch von Fenstern erhalten.

Staatliche Unterstützung und Fördermöglichkeiten

Die Fördermöglichkeiten sind vielfältig, doch um diese in Anspruch zu nehmen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Ein Energieberater muss bestätigen, dass die Maßnahmen tatsächlich zur Energieeinsparung beitragen. Zudem können Eigentümer, die einen individuellen Sanierungsfahrplan einreichen, von zusätzlichen Boni profitieren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den finanziellen Druck auf die Eigentümer zu verringern und die Sanierungsquote zu erhöhen.

Die Unsicherheiten bezüglich zukünftiger gesetzlicher Vorgaben und der bürokratische Aufwand sind weitere Hürden, die es zu überwinden gilt. „Es braucht einen guten Mix aus Fördern und Fordern“, fordert Kammann. Die Politik muss klare Signale senden, um das Vertrauen der Eigentümer zu gewinnen und die notwendigen Schritte zur Sanierung zu erleichtern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die energetische Sanierung von Wohnimmobilien in Deutschland eine Herausforderung darstellt, die sowohl von den Eigentümern als auch von der Politik angegangen werden muss. Die Kombination aus finanziellen Anreizen und klaren gesetzlichen Vorgaben könnte der Schlüssel sein, um die Sanierungsquote zu steigern und gleichzeitig die Energiewende voranzutreiben.

NAG Redaktion

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