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Erste Frau an der Spitze der EKHN: Christiane Tietz wird Kirchenpräsidentin!

Christiane Tietz ist seit dem 1. Februar 2025 die neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Mit ihrer Wahl am 28. September 2024 hat sie nicht nur das höchste Amt in der hessischen Landeskirche übernommen, sondern ist auch die erste Frau, die diese Position innehat. Tietz erhielt im ersten Wahlgang 82 von 119 Stimmen der Kirchensynodalen und folgt auf Volker Jung, der nach 16 Jahren in den Ruhestand geht. Sie ist 57 Jahre alt und hat als Theologieprofessorin viel Erfahrung in der Kirche.

Geboren 1967 in Frankfurt am Main, begann Tietz ihre akademische Laufbahn mit einem Studium der Mathematik und Evangelischen Theologie auf Lehramt an Gymnasien in Frankfurt und Tübingen. Ihre Promotion in Evangelischer Theologie schloss sie 1999 in Tübingen ab und habilitierte sich 2004. Von 2008 bis 2013 war sie Theologieprofessorin an der Universität Mainz, bevor sie im Jahr 2013 eine Professur für Systematische Theologie an der Universität Zürich übernahm.

Engagement und Pläne

Christiane Tietz plant, Formate zu stärken, in denen Kinder und Jugendliche den christlichen Glauben erfahren können. Ihr Ziel ist es, die Defizite der Kirche, insbesondere die Konfliktunfähigkeit, aktiv anzugehen. Zudem legt sie großen Wert auf Klimaschutz und Bildung in der Kirche. Sie sieht Flüchtlinge im Zentrum biblischer Geschichten und unterstützt das Kirchenasyl. Tietz setzt sich für Grundwerte wie Gleichheit, Freiheit und Gleichberechtigung ein.

Die Wahl von Christiane Tietz wurde von verschiedenen Persönlichkeiten aus Kirche und Politik begrüßt. Bischöfin Kirsten Fehrs gratulierte und lobte ihre Erfahrungen. Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein sowie der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer äußerten sich positiv über die neue Kirchenpräsidentin.

Tietz war von 2010 bis 2012 Mitglied der Kirchensynode der EKHN und im Rat der EKD von 2010 bis 2013. Von 2021 bis 2024 war sie EKHN berufene Synodale der EKD-Synode und Vorsitzende des Theologischen Ausschusses der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Außerdem war sie von 2015 bis 2021 im stellvertretenden Vorsitz des EKD-Studienzentrums für Genderfragen in Kirche und Theologie aktiv und hat berufliche Auslandsaufenthalte in Chicago, New York und Princeton absolviert. Ehrenamtlich ist sie Pfarrerin in der Dreikönigsgemeinde in Frankfurt und hat dort einen regelmäßigen Predigtauftrag.