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Gedenken an die Novemberpogrome: Kunst und Erinnerung in Marzahn-Hellersdorf

Am 9. November wird in Marzahn-Hellersdorf eine bedeutende Gedenkveranstaltung stattfinden, die an die schrecklichen Novemberpogrome von 1938 erinnert. Im Ausstellungszentrum Pyramide wird die Veranstaltung unter dem Motto „Die Kunst des Erinnerns“ durchgeführt. Im Fokus steht die beeindruckende Persönlichkeit von Alice Salomon, einer Pionierin der Sozialen Arbeit, die 1937 aus Nazi-Deutschland fliehen musste. Salomon, geboren in eine jüdische Familie und später zum Christentum konvertiert, war eine herausragende Vertreterin der Frauenbewegung. Ihre Lebensgeschichte wird in einer Kunstausstellung gewürdigt, die von der Schweizer Künstlerin Dessa kuratiert wird, die sich intensiv mit Salomons Werk auseinandergesetzt hat, wie die Morgenpost berichtete.

Die Gedenkveranstaltung beginnt um 16:00 Uhr und wird von der Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic eröffnet. Neben der Ausstellung wird es eine Reihe von musikalischen Darbietungen geben, darunter Werke des 1944 in Auschwitz ermordeten Komponisten Viktor Ullmann. Auch die Uraufführung eines neuen Stücks der Komponistin Susanne Stelzenbach wird Teil des Programms sein. Esther Lehnert von der Alice-Salomon-Hochschule wird einen Vortrag mit dem Titel „Alice Salomon als Humanistin – wichtige Gedanken für unsere aktuelle gesellschaftliche Verfasstheit“ halten.

Ein Erinnerungsort für die Zukunft

Die Novemberpogrome, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 stattfanden, waren ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte, in dem etwa 400 Jüdinnen und Juden ermordet und Tausende in Konzentrationslager verschleppt wurden. Diese Gräueltaten wurden nicht nur von den Nationalsozialisten, sondern auch von Zivilisten begangen, was die Notwendigkeit des Erinnerns umso dringlicher macht. Angesichts des wieder aufflammenden Antisemitismus, insbesondere nach dem Überfall der radikalislamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, ist es wichtiger denn je, das Bewusstsein für diese Verbrechen wachzuhalten, wie das Bündnis für Demokratie und Toleranz betont.

Zusätzlich zur Hauptveranstaltung gibt es auch andere Gedenkformate, die in den Tagen rund um den 9. November stattfinden. Diese Initiativen sind ein Aufruf an die Zivilgesellschaft, sich aktiv für die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus einzusetzen und sicherzustellen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen. Der Gedanke, dass wir aus der Geschichte lernen müssen, um die Zukunft zu gestalten, zieht sich durch alle Veranstaltungen und Vorträge.

Einladung zur Teilnahme

Die Gedenkveranstaltung im Ausstellungszentrum Pyramide ist nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein Appell an die heutige Gesellschaft, sich für Toleranz und Menschlichkeit einzusetzen. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung bietet nicht nur die Möglichkeit, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, sondern auch, in den Dialog über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu treten.

Die Gedenkveranstaltung am 9. November ist ein wichtiger Schritt, um das Andenken an die Opfer der Novemberpogrome lebendig zu halten und die Lehren aus der Geschichte in die heutige Zeit zu übertragen. Jeder ist eingeladen, Teil dieses bedeutenden Ereignisses zu sein und gemeinsam für eine bessere Zukunft einzutreten.

NAG Redaktion

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