Gießen ehrt Vorreiter: Landespreis für Inklusion und Integration vergeben!
In einem festlichen Rahmen in Gießen wurde der »Landespreis für beispielhafte Beschäftigung und Integration schwerbehinderter Menschen« vergeben. Ministerin Heike Hofmann ehrte am 19. November 2024 die Preisträger, darunter das innovative IT-Unternehmen »Netzlaboranten«, das sich durch sein Engagement für die Integration von Menschen mit Behinderungen auszeichnet. Mit einem Preisgeld von 3000 Euro wurden drei Unternehmen ausgezeichnet, die sich vorbildlich für die Teilhabe schwerbehinderter Menschen im Arbeitsleben einsetzen.
Das 2006 gegründete Unternehmen »Netzlaboranten« beschäftigt neun Mitarbeiter, darunter drei mit Behinderungen, und bietet Unterstützung für Firmen ohne eigene EDV-Abteilung. Geschäftsführer Guy Simonow betont die Bedeutung eines passenden Arbeitsumfelds, um das Potenzial aller Mitarbeiter zu fördern. »Wir beschäftigen zwei Autisten mit Asperger-Syndrom und einen Körperbehinderten. Sie sind sehr wertvolle Mitarbeiter«, erklärte Simonow und hob die Notwendigkeit von Engagement und Offenheit im Team hervor.
Wichtige Reformen gefordert
In ihrer Ansprache unterstrich Ministerin Hofmann die soziale Verantwortung von Unternehmen und die positiven Auswirkungen von Vielfalt und Diversität auf den Betriebserfolg. Sie appellierte an die Bundesregierung, die Reformen zur gerechten Bezahlung von Menschen mit Behinderungen voranzutreiben, die im Koalitionsvertrag festgehalten sind. Dirk Oßwald von der Lebenshilfe Gießen betonte, dass diese Reformen entscheidend für die Inklusion seien, da viele Menschen in Werkstätten auf Transferleistungen angewiesen sind.
Zusätzlich zu den »Netzlaboranten« wurden das Bauunternehmen Ralf Haaß aus Frielendorf und die Rechtsanwaltskanzlei Christmann und Heise aus Darmstadt ausgezeichnet. Ein undotierter »Anerkennungspreis Inklusionsbetrieb« ging an den Lebensmitteleinzelhandel »Nahkauf Lorsch«, ein Inklusionsunternehmen, das in Baden-Württemberg und Südhessen tätig ist. Die Veranstaltung verdeutlichte die Notwendigkeit, den inklusiven Arbeitsmarkt weiter zu fördern und Arbeitgeber zu ermutigen, sich für die Integration von Menschen mit Behinderungen zu öffnen.