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Gmünds Flächennutzungsplan: Streit um Platz für Gewerbe und Natur!

In Schwäbisch Gmünd brodelt es! Die Stadt steht vor einer entscheidenden Abstimmung über ihren neuen Flächennutzungsplan, der bis 2035 gelten soll. Die Meinungen im Gemeinderat sind gespalten, und die Frage, wie viel Platz für Gewerbe, Wohnungsbau und Natur benötigt wird, sorgt für hitzige Diskussionen. Der Leiter des Amts für Stadtentwicklung, Gerhard Hackner, hat in der Vorberatung klargestellt, dass die ursprünglich geplante Fläche von 183,7 Hektar auf 155 Hektar reduziert wurde. Doch das sorgt für Unmut, denn nur 4,6 Hektar sind für neue Gewerbeflächen vorgesehen. Martin Bläse von der CDU bezeichnete diese Zahl als „schwer erträglich“. Auch Oberbürgermeister Richard Arnold äußerte den Wunsch nach mehr Flächen für Gewerbe und Wohnungsbau, während Gabriel Baum von den Grünen darauf hinwies, dass der Plan nicht zur Vorgabe des Landes beiträgt, den Flächenverbrauch auf null zu reduzieren. Laut [Gmünder Tagespost](https://www.gmuender-tagespost.de/ostalb/schwaebisch-gmuend/stadt-schwaebisch-gmuend/wie-viel-platz-braucht-gmuend-zum-wachstum-bis-2035-93414145.html?womort=Schw%C3%A4bisch%20Gm%C3%BCnd) gibt es noch 12,1 Hektar Reserveflächen für Gewerbe, die von Firmen wie Weleda und Leicht gesichert wurden.

Wachstum bis 2035: Ein Blick in die Zukunft

Die Bevölkerung in Baden-Württemberg wird bis 2035 voraussichtlich auf 11,37 Millionen Einwohner anwachsen, was einem Zuwachs von 3,1 Prozent entspricht. Dies bedeutet, dass auch Schwäbisch Gmünd von diesem Trend profitieren könnte. Die Altersstruktur und die demografische Entwicklung sind jedoch entscheidend. Wie [Statistik BW](https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20190902) berichtet, wird die Bevölkerung in 1.003 von 1.101 Gemeinden in Baden-Württemberg zunehmen, während einige Regionen stagnieren oder sogar schrumpfen werden. Besonders Gemeinden in der Umgebung von Großstädten wie Stuttgart und Ulm wachsen stark, was teilweise auf die Wohnungsknappheit in den Städten zurückzuführen ist.

Die Herausforderungen für Schwäbisch Gmünd sind jedoch nicht zu unterschätzen. Während der Gemeinderat über den Flächennutzungsplan debattiert, müssen auch die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung berücksichtigt werden. Der demografische Wandel zeigt, dass die Bevölkerung in vielen Regionen älter wird, was die Planung von Wohnraum und Infrastruktur beeinflusst. Der Gesamtquotient, der angibt, wie viele erwerbsfähige Personen auf „abhängige“ Personen kommen, wird bis 2035 in vielen Kreisen steigen, was die sozialen Systeme vor Herausforderungen stellt.

Einigkeit oder Uneinigkeit im Gemeinderat?

Die Meinungen im Gemeinderat sind gespalten. Während einige Fraktionen dem Plan zustimmen wollen, befürchten andere, dass der Flächenverbrauch zu hoch ist und landwirtschaftliche Flächen verloren gehen. Dr. Constance Schwarzkopf-Streit von der BL-Fraktion fordert, dass freiwerdende Gewerbeflächen zurück an die Stadt gegeben werden. Sebastian Fritz von der söl-Fraktion kündigte an, dem Plan nicht zuzustimmen, da er den Flächenverbrauch als zu hoch empfindet. Auf der anderen Seite sieht Peter Vatheuer von der FDP/FW den Plan als flexibel an, da er nicht in Stein gemeißelt sei.

Die Abstimmung am 20. November wird zeigen, in welche Richtung sich Schwäbisch Gmünd entwickeln wird. Die Stadt steht an einem Wendepunkt, an dem die Weichen für die Zukunft gestellt werden müssen. Die Frage bleibt: Wie viel Platz braucht Gmünd wirklich, um bis 2035 zu wachsen und gleichzeitig die Bedürfnisse seiner Bürger zu erfüllen?

NAG Redaktion

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