
Der Goldschakal, ein hundeartiges Raubtier, breitet sich zunehmend in Deutschland aus. Laut einem Bericht von Schwäbische.de liegt die Größe des Goldschakals zwischen der eines Fuchses und eines Wolfs. Sein ursprünglicher Lebensraum erstreckt sich vom Osten bis nach Asien, doch der Goldschakal dringt seit Jahrzehnten weiter in den Westen vor. Faktoren wie Klimaänderungen und warme Winter unterstützen diese Ausbreitung. Deutschland gilt als das nächste Eroberungsziel dieser Tierart.
Felix Böcker von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg warnt vor einer wachsenden Präsenz des Goldschakals, der bereits in verschiedenen Regionen wie dem Allgäu nachgewiesen wurde. Wildkameras haben Hinweise auf dessen Zuwanderung geliefert, und es wurde bereits Nachwuchs in Baden-Württemberg festgestellt. Ungarn war eines der ersten Länder, in dem der Goldschakal sich seit Ende der 1980er Jahre ausbreitete, dort sind die Bestände schnell gestiegen, trotz Einführung einer Jagdzeit.
Ernährungsgewohnheiten und Konkurrenz
Der Goldschakal profitiert von offenen Müllkippen und Abfällen, seine Nahrung reicht von Reptilien, Bodenbrütern, Amphibien bis hin zu kleineren Säugetieren, Schafen und Ziegen. Im Sommer 2022 wurde in Bayern ein Goldschakal dokumentiert, der vier Lämmer gerissen hat. Seine Ernährungsgewohnheiten ähneln denen des Fuchses, was Bedenken aufwirft, dass Goldschakale Fuchsbestände zurückdrängen könnten.
In Österreich gibt es bereits Sorgen, dass die Goldschakal-Population die der Großtrappe gefährden könnte. Während Goldschakale in Österreich offiziell bejagt werden dürfen, steht ihnen in Deutschland der Schutzstatus zu. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger plant, den Goldschakal in das Jagdrecht aufzunehmen. Trotz dieser Regulierung sind Goldschakale nicht als Gefahr für Menschen bekannt, können jedoch Krankheiten wie Tollwut übertragen.
Der Wolf gilt als natürlicher Feind des Goldschakals und könnte dessen Population regulieren. Die Anwesenheit des Wolfs ist jedoch umstritten, insbesondere unter Bauernverbänden, die eine Reduzierung fordern. Die Auswirkungen der Goldschakal-Ausbreitung auf die Ökosysteme in Deutschland sind bisher nicht abschließend bewertet. Laut Pirsch.de könnte der Goldschakal in Regionen mit intensiver Fuchsbejagung zum Problem werden, während seiner Anpassungsfähigkeit und Geschwindigkeit bei der Ausbreitung unterschätzt wurden.