
Die Stadt Greifswald wurde am 20. März 2025 in Berlin mit einer besonderen Auszeichnung geehrt. Im Rahmen einer Initiative zur Förderung klimafreundlicher Quartiere zeichnete Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) insgesamt 18 Städte in Deutschland aus. Greifswald erhielt die Prämie für die Stadtteile Schönwalde I und II und ist die einzige Gewinnerstadt aus Mecklenburg-Vorpommern sowie dem gesamten Nordosten.
Die Jury hob hervor, dass in Greifswald ein gut durchdachter Zusammenhang zwischen Städtebau und Klimaschutz besteht. Besonders betont wurde der Fokus auf innovative Ideen zur Abkühlung bei steigenden Temperaturen, wie zum Beispiel begrünte Dächer, Luftschneisen und die Schaffung weiterer Grünflächen. Die Unterstützung von Bund und Ländern für städtebauliche Verbesserungen gibt es bereits seit über 50 Jahren.
Klimaschutzstrategie der Stadt Greifswald
Ein zentraler Bestandteil von Greifswalds Bemühungen um Klimaschutz ist das 2015 erstellte Klimaschutzteilkonzept, das darauf abzielt, die CO2-Emissionen im Wärmesektor bis 2030 um 80% zu reduzieren. Aktuell werden etwa 70% der Wohnungen in Greifswald mit Fernwärme versorgt. Dabei arbeitet die Technische Universität München als Auftragnehmer an der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit von Dämmung im Vergleich zu CO2-freien Energieträgern.
Die Stadt hat zudem optimale Voraussetzungen zur Integration von Windenergie in das Wärmenetz, welches unter dem Projekt „power to heat“ läuft. Im Rahmen eines Projekts zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus Siedlungsabfalldeponien an der Deponie Salinenstraße erhält Greifswald 20.050 Euro aus der Nationalen Klimaschutzinitiative. Die Gesamtkosten betragen 40.600 Euro und der Projektzeitraum erstreckte sich von Juli 2015 bis August 2016.
Ein zukunftsweisendes Projekt zur Emissionsminderung auf der Deponie Salinenstraße sieht die Errichtung einer Schwachgasfackel vor, für die Fördermittel in Höhe von 89.763 Euro bereitgestellt wurden. Die Gesamtkosten der Fackelanlage belaufen sich auf 214.038,85 Euro. Die Planung wurde der Deposerv Ingenieurgesellschaft mbH übertragen, während die Ausführung von der Göbel Energie- und Umwelttechnik Service GmbH übernommen wurde. Diese Gasfackelanlage wurde Ende August 2018 in Betrieb genommen.
Schließlich umfasst das Klimaschutzkonzept Greifswalds mehrere Arbeitspakete, darunter die Erstellung von Energie- und Treibhausgas-Bilanzen sowie eine umfassende Potenzialanalyse. Die Beteiligung verschiedener Akteure und die Öffentlichkeitsarbeit spielen eine zentrale Rolle in der Umsetzung der Maßnahmen.