
Die Bundespolizei hat am Dienstagmorgen eine großangelegte Razzia in mehreren Bundesländern durchgeführt, um gegen die gewaltsamen Ausschreitungen zwischen den Fans von Rot-Weiss Essen und Hansa Rostock vorzugehen. Laut Informationen von rbb24 sind insgesamt rund 440 Beamte an den Durchsuchungen beteiligt, die insgesamt 31 Verdächtige betreffen. Diese wohnen in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein Vorfall vom 26. Oktober 2023, als ein Sonderzug mit Fußballfans von Rot-Weiss Essen in Brandenburg angegriffen wurde. Über 200 vermummte Anhänger von Hansa Rostock überfielen den Zug und führten zu erheblichen Schäden, die auf etwa 118.000 Euro geschätzt werden. Während des Übergriffs wurden Waggons mit Steinen und Pyrotechnik beworfen, wobei auch drei Personen leicht verletzt wurden. Zum Zeitpunkt des Übergriffs befanden sich rund 780 Menschen, darunter viele Familien, im Zug. Fünf Aufsichtsräte von Hansa Rostock traten nach dem Vorfall zurück, während der Verein selbst sich von den Geschehnissen distanzierte.
Razzia und Vorwürfe gegen die Verdächtigen
Die Durchsuchungen erfolgten auf Grundlage von 33 Durchsuchungsbeschlüssen, die von der Staatsanwaltschaft Neuruppin erlassen wurden. Bei den Razzien wurden neben Mobiltelefonen und Computern auch eine Handgranate in Rostock und zwei Kugelbomben in Essen beschlagnahmt. Den meisten der 31 verdächtigen Personen, darunter auch drei rechtsextreme Täter, wird schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung sowie Sachbeschädigung vorgeworfen. Wie Welt berichtete, hatte die Bundespolizei bereits Ermittlungen zu einer vorherigen Auseinandersetzung im Oktober 2022 angestoßen, bei der Anhänger von Rot-Weiss Essen ebenfalls von vermummten Personen attackiert wurden.
Nach den aktuellen Razzien wird erwartet, dass die Bundespolizei die Ermittlungen weiter vorantreibt, um ein Zeichen gegen Gewalt auf Bahnstrecken zu setzen. Innenminister Christian Pegel aus Mecklenburg-Vorpommern fordert eindeutige Konsequenzen für die Täter und zeigt sich besorgt über die Eskalation der Gewalt zwischen den Fangruppen.