
Das Institut für Sozialforschung in Hamburg nimmt eine zentrale Rolle in der Diskussion um zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen ein. Die Institution untersucht verschiedene Szenarien, die unser Zusammenleben prägen könnten. In einer aktuellen Erhebung wird darauf hingewiesen, dass autokratische Regime weltweit einen Aufschwung erleben, was sowohl in sozialen als auch in politischen Kontexten gravierende Auswirkungen haben kann. Die Frage nach der Zukunft unserer demokratischen Strukturen steht damit im Raum.
Das Interesse an den Mechanismen und Zuständen von Demokratien und Autokratien ist entscheidend, um die aktuellen Trends zu verstehen. Laut einer Analyse, die auf den Entwicklungen seit 2020 basiert, lebten 68 % der Weltbevölkerung in Autokratien, obwohl 52 % aller Länder als Demokratien gelten. Dies wirft ein beunruhigendes Licht auf die Stabilität und die Qualität demokratischer Prozesse.
Der Zustand der Demokratie
Wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet, gelten wichtige Faktoren wie freie Wahlen, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit und Freiheitsrechte als Grundlagen für eine funktionierende Demokratie. Dennoch zeigt der Bertelsmann Transformationsindex, dass nahezu jede fünfte Demokratie in den letzten zehn Jahren an Qualität verloren hat. In EU-Staaten wie Ungarn, Polen und Kroatien ist die Tendenz zur Autokratisierung besonders ausgeprägt.
Die derzeitige Lage beschleunigt sich nicht nur wegen individueller Regierungen, die sich auf ihren Machterhalt konzentrieren, sondern auch aufgrund der allgemeinen Entwicklung, die bereits lange vor der Corona-Pandemie begonnen hat. Maßnahmen, die während der Pandemie ergriffen wurden, haben die bestehenden Trends nicht signifikant beeinflusst, stellen jedoch eine zusätzliche Herausforderung für die demokratischen Prinzipien dar.