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Hamburgs britische Seele: Tee, Polo und herzliche Begegnungen!

Die Stadt Hamburg ist von britischen Einflüssen geprägt, die sich aus einer jahrhundertealten Geschichte ergeben. Eine aktuelle Dokumentation von NDR beleuchtet die facettenreiche Beziehung zwischen Hamburg und Großbritannien. Zu den bemerkenswerten Aspekten zählen die anglophile Bevölkerung sowie brisante historische Verbindungen, die sich über den Teehandel bis hin zu kulturellen Veranstaltungen erstrecken.

Eine lange Tradition im Teehandel, die vor 800 Jahren begann, hat Hamburg zu einem wesentlichen Knotenpunkt für 70% des europäischen Teehandels gemacht. Bedeutende Orte wie die Englische Planke und der Old Commercial Room, gegründet im Jahr 1795, sind Zeugen dieser Entwicklung. Auch nach den Spannungen zwischen Briten und Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg, die ein Fraternisierungsverbot beinhalteten, gelang es ab 1946, wieder Brücken zu bauen und gemeinsame Interessen zu pflegen.

Britische Lebensart und Kultur in Hamburg

Die Hamburger schätzen die britische Lebensart, die sich in Angeboten wie dem Afternoon Tea mit Scones und Clotted Cream widerspiegelt. Der Hamburger Polo Club, gegründet 1898, fördert ebenfalls den Austausch mit England, da viele seiner Spieler dort Zeit verbracht haben. Andre Dassow verkauft britische Lebensmittel, darunter Marmite und Shepherd’s Pie, und das English Theatre in Hamburg bringt britische Stücke auf die Bühne und zieht entsprechende Schauspieler an.

Eine besondere Institution in Hamburg ist der Anglo-German Club, der mehr als 1.000 Mitglieder zählt und sowohl Männern als auch Frauen offen steht. Der Club ist bekannt für seine strenge Kleiderordnung und wird oft als „letzte britische Kolonie auf dem Kontinent“ bezeichnet. Er organisierte zahlreiche Veranstaltungen mit prominenten Rednern, darunter Joachim Gauck und Mikhail Gorbachev, und bietet seinen Mitgliedern das ganze Jahr über soziale Aktivitäten an.

Besondere Ereignisse wie eine gemeinsame Gartenparty zum Geburtstag von Königin Elizabeth II. oder ein jährlicher Golfwettbewerb untermauern die lebendige Verbindung zwischen den Kulturen. Zudem hat Hamburg eine bedeutende Rolle in der Karriere der Beatles gespielt, die dort berühmt wurden. Das Erbe der britischen Offiziere, die 1946 den Windhundklub ins Leben riefen, ist ebenfalls ein Teil dieser reichen Geschichte. Timm Meinrenken, Geschäftsführer eines Autohauses für britische Oldtimer, ist stolz darauf, Fahrzeuge wie einen Rolls-Royce Silver Cloud von 1961 anzubieten.