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Ein Einbruch in einer Haspa-Filiale in Norderstedt sorgt weiterhin für juristische Auseinandersetzungen. Wie ndr.de berichtete, ereignete sich der Vorfall bereits im September 2021, als unbekannte Täter mehr als 600 Schließfächer aufbrachen und einen zweistelligen Millionenbetrag erbeuteten. Infolge des Einbruchs klagen geschädigte Kunden wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen.
Ein neues Gutachten, das dem Oberlandesgericht Hamburg vorgelegt wurde, kam zu dem Schluss, dass die Sicherheitsmaßnahmen der Bankfiliale nicht dem anerkannten Stand der Technik und den Branchenstandards entsprachen. Bisher haben zwei Kammern des Landgerichts Hamburg den Geschädigten bereits recht gegeben, während die Sparkasse Hamburg (Haspa) in Revision gegangen ist. Der Zeitpunkt des nächsten Prozesstermins ist bislang unklar, da beide Seiten nun Gelegenheit haben, zu dem neuen Gutachten Stellung zu nehmen.
Nach weiteren Informationen von anwalt.de wurde die Haspa zudem bereits zu Schadensersatz verurteilt. Der Gesamtschaden wird von Rechtsanwalt Jürgen Hennemann auf rund 40 Millionen Euro geschätzt, während Haspa den Schaden auf 11 Millionen Euro beziffert. Die betroffenen Kunden fordern Rückerstattungen für Geld und Wertgegenstände, die in den Schließfächern gelagert waren. Während die Sparkasse den Schadensersatz pro Schließfach auf 40.000 Euro beschränkt hatte, akzeptierten viele Kunden dieses Angebot nicht. In einigen Fällen wurde der Schadensersatz auf 110.000 Euro bzw. 100.000 Euro erhöht. Aktuell sind die Urteile allerdings noch nicht rechtskräftig, da die Sparkasse Rechtsmittel eingelegt hat.
Rechtliche Entwicklungen und Auswirkungen
Die Einbruchsserie sorgte nicht nur in Norderstedt, sondern bundesweit für Aufsehen und führte zu umfangreichen Fahndungsmaßnahmen, die auch in Städten wie Berlin stattfanden. Des Weiteren wurden ähnliche Einbrüche in den letzten Monaten gemeldet, darunter ein Vorfall in Strausberg bei Berlin am Ostermontag, bei dem rund 300 von 550 Schließfächern aufgebrochen wurden.