Hamburg

Überseequartier eröffnet: Ein neues Einkaufsparadies in Hamburg!

Das Überseequartier in der Hamburger Hafencity steht kurz vor seiner Eröffnung, die für Dienstag geplant ist. Das neue kommerzielle Zentrum erstreckt sich über eine Fläche, die zehn Fußballfeldern entspricht, und wird große Marken wie Breuninger, das Lego Discovery Centre sowie die größte Zara-Filiale Deutschlands beherbergen. Darüber hinaus verfügt das Überseequartier über einen eigenen Terminal für Kreuzfahrtschiffe und ist rund um die Uhr geöffnet. Die Bauarbeiten erstreckten sich über einen Zeitraum von acht Jahren, währenddessen mehrere Eröffnungen aufgrund von Wasserschäden verschoben werden mussten. Tragischerweise kosteten die Bauarbeiten auch fünf Arbeiter das Leben, und es gab zahlreiche Verletzte.

In der benachbarten Innenstadt sind Leerstände zu verzeichnen, was Besorgnis über die möglichen Auswirkungen des neuen Zentrums auf den Einzelhandel aufwirft. Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, betont, wie wichtig die fußläufigen Verbindungen zwischen der Innenstadt und dem Überseequartier sind. Künftig wird der Metrobus 4 das Überseequartier anfahren, und eine U-Bahnhaltestelle steht ebenfalls zur Verfügung.

Verkehr und Nachhaltigkeit

Einige Anwohner äußern besorgt, dass das neue Zentrum zu einer Zunahme des Verkehrs und der Luftverschmutzung führen könnte. Das Überseequartier bietet Platz für 2500 Stellplätze im Parkhaus. Marion Schneider, eine Anwohnerin, hat Bedenken hinsichtlich einer möglichen Überlastung des Stadtteils und einem steigenden Durchgangsverkehr. Nicole Unger, eine Vertreterin von Immobilienbesitzern in der Innenstadt, sieht in dem neuen Quartier zwar einen Wettbewerber, hält die Innenstadt jedoch für überlegen. Sie kritisiert, dass die Stadt nicht frühzeitig an Verbindungen gearbeitet hat, um die Besucherströme sinnvoll zu lenken. Das Überseequartier hat den Vorteil einer eigenen Entscheidungsfreiheit im Management.

Die Pläne zur Verbesserung der Situation in der Innenstadt sehen unter anderem eine Senkung der Parkgebühren und die Einführung einer Hop-on-Hop-off-Linie vor. Daniela Grabas-Rönn, die Besitzerin eines Blumenladens, sieht das Überseequartier zwar nicht als direkte Konkurrenz, möchte jedoch ihre Unabhängigkeit wahren.

Im Überseequartier wird zudem großer Wert auf Nachhaltigkeitsstandards gelegt. Alle Gebäude im südlichen Bereich entsprechen dem BREEAM Excellent Standard, während die Büroflächen zusätzlich den DGNB Gold-Standard erfüllen. Die U-Bahnlinie U4 hat das Quartier seit 2012 mit dem ÖPNV-Knoten Jungfernstieg verbunden, und seit Ende 2019 ist es auch mit der S-Bahnstation Elbbrücken in der östlichen HafenCity vernetzt. Das Mobilitätskonzept des Überseequartiers ist weitgehend autofrei und umfasst verschiedene Buslinien, smarte Logistik- und Verkehrsleitsysteme, E-Ladestationen sowie mindestens 3.500 Fahrradstellplätze. Diese gute Anbindung und die Nutzungsmischung versprechen eine hohe Publikumsfrequenz, auch an Wochentagen und abends, wie auf der Webseite von HafenCity zu lesen ist.

Alle Institutionen in der HafenCity, einschließlich Museen, Lohsepark und Einzelhandel, profitieren von der erhöhten Grundfrequenz, die durch die Stärkung der Laufbeziehungen zwischen der Elbphilharmonie, dem Kaiserkai, dem Strandkai und dem Überseequartier geschaffen wird.