
Die Hamburger Energiewerke haben bestätigt, dass der Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage in Hamburg-Moorburg planmäßig Mitte des Jahres beginnen wird. Laut einem Bericht von Sat.1 Regional gibt es keine Verzögerungen beim Bau des 100-Megawatt-Elektrolyseurs und die Pläne bleiben unverändert. Auch der Rückbau des ehemaligen Steinkohlekraftwerks Moorburg wird voraussichtlich bis zur Jahresmitte abgeschlossen sein. Nach dem Rückbau sollen die Bauarbeiten für die Elektrolyseanlage beginnen, mit der ersten Belieferung der Verbraucher im ersten Halbjahr 2027. Die jährliche Produktionskapazität in Moorburg ist auf rund 10.000 Tonnen Wasserstoff ausgelegt.
Ein Fortschritt beim Rückbau des Kraftwerks wurde bereits mit der Sprengung eines Kesselhauses am 30. April erzielt, die im zweiten Anlauf erfolgreich war. Der erste Versuch am 23. März war aufgrund nicht gezündeter Sprengladungen gescheitert, jedoch trägt das beauftragte Unternehmen die Mehrkosten für die zweite Sprengung.
Projekte von Statkraft betroffen
Während die Pläne in Hamburg konkret voranschreiten, hat der norwegische Energiekonzern Statkraft die Entwicklung neuer Wasserstoffprojekte gestoppt. Wie Erneuerbare Energien berichtete, nennt Statkraft zunehmende Unsicherheiten im Markthochlauf und eine verzögerte Profitabilitätserwartung als Hauptgründe für diese Entscheidung. Stattdessen wird der Fokus auf bestehende Projekte gelegt, insbesondere für ein Großvorhaben am Standort Emden, wo bereits eine EU-Förderzusage von 107 Millionen Euro gesichert wurde.
In Emden sind zwei Projekte geplant: ein 10-Megawatt-Pilotelektrolyseur und ein 200-Megawatt-Großelektrolyseur. Statkraft betont, dass die langfristige Überzeugung von der Bedeutung des grünen Wasserstoffs für die Dekarbonisierung bestehen bleibt, und bestehende Projekte weiterhin geprüft und verfolgt werden, wo dies sinnvoll ist. Allerdings sind mehrere Wasserstoffprojekte aufgrund von Wirtschaftlichkeitsbedenken bereits gestoppt oder verschoben worden. Hohe Produktionskosten, steigende Strompreise und fehlende Infrastruktur werden als zentrale Hemmnisse für die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland genannt.
Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen der Sektor konfrontiert ist, während gleichzeitig bedeutende Fortschritte in anderen Bereichen, wie dem in Hamburg, gemacht werden.