
Heinz-Florian Oertel, eine prägende Figur im DDR-Sportjournalismus, verstarb am 27. März 2023 im Alter von 95 Jahren, wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtete. Oertel erlag einer längeren Krankheit, sein Tod wurde am 19. April 2023 bekannt gegeben. Er hatte eine erfolgreiche Karriere begonnen, die 1949, dem Gründungsjahr der DDR, startete. Oertel verband den Sport eng mit der politischen Landschaft der damaligen Zeit, insbesondere während des Kalten Krieges.
Während seiner Laufbahn berichtete Oertel mit „harten Bandagen“ und verteidigte die DDR bis zum Schluss. Die politische Instrumentalisierung des Sports in der DDR stellt ein zentrales Thema seiner Berichterstattung dar. Kritische Betrachtungen der BRD-Sportführer wurden in seinen Berichten als „Nazi-Sportführer“ bezeichnet. Trotz seines Engagements erlebte Oertel auch politischen Druck und persönliche Schicksalsschläge, darunter den Verlust seiner Tochter.
Eine Legende des DDR-Sports
Oertel wurde durch seine emotionale und lebendige Berichterstattung bekannt, die ihn zu einer Legende im DDR-Sport machte. Besonders denkwürdig ist sein Auftritt beim Winterbahnrennen in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle, wo er am 19. Februar 1964 den Radsportler Axel Peschel interviewte. Darüber hinaus begleitete Oertel Katarina Witt zu ihrem olympischen Eiskunstlauf-Gold und prägte den Satz: „Jawohl, Katarina, du bist über diese Klippe hinweg.“ Ein weiterer berühmter Satz von Oertel galt dem olympischen Marathonsieger Waldemar Cierpinski im Jahr 1980.
Sein Leben war von der Verflechtung von Sport, Politik und persönlicher Integrität geprägt. Obwohl er nach der Wende Schwierigkeiten hatte, gesamtdeutsche Sportreporteraufträge zu erhalten und an Popularität verlor, blieb Oertel eine wichtige Stimme für die Vergessenen in der Gesellschaft. Er hinterließ erstaunliche Erinnerungen an zahlreiche Sportereignisse, darunter 17 Olympische Spiele und 8 Fußball-Weltmeisterschaften. Oertel fühlte sich am Ende seines Lebens oft vergessen, aber sein Erbe bleibt unvergessen, wie die Berichterstattung von coolis.de eindrucksvoll hervorhebt.